Die Dame sucht das Grab der Base auf.

Dann nahm sie einen Stichel aus Stahl und einen zierlichen Hammer hervor und grub mit dem Stichel auf den Stein, der zu Häuptern des Grabes stand, in feiner Schrift diese Verse ein:

Ich kam zu einem verfallenen Grabe in einem Garten
Von sieben Anemonen war drauf ein Blumenstrauß.
Da sprach ich: Wes Grab ist dies? Die Erde gab mir zur Antwort:
Vernimm in Ehrfurcht, dies ist eines Liebenden Totenhaus.
Dann rief ich: Möge der Herr dich schützen, du Opfer der Liebe!
Im Paradies droben halt’ er eine Stätte bereit!
Unselige Geschöpfe sind doch die Leute der Liebe,
Dass ihre Gräber noch der Staub des Elends entweiht.
Vermöchte ich es, ich legte ein Blumenbeet um dich an
Und mit der Flut der Tränen tränkte ich es dann.

Azîz hingegen lässt es sich gut gehen:

Ich dachte nur an Essen und Trinken, an Küssen und Umarmen und daran, immer neue feine Kleider zu tragen, bis ich dick und fett wurde und frei von Sorge und Trauer, meine Base ganz vergaß.

Am Neujahrstag geht er ins Badehaus, trinkt Wein, macht sich auf den Weg zur Geliebten, verläuft sich aber wegen des Rausches und gerät so in die Vorstehersgasse, wo er auf eine Alte trifft, die ein gefaltetes Schreiben in der Hand hält.

121. Nacht
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