Ähnlich wie sein Wesir ihm selbst damals empfiehlt der König nun seinem Sohn Tâdsch el-Mulûk, sich eine Sklavin zu wählen.

"Lieber Vater, ich will niemals eine andere als sie, die Künstlerin der Gazellen, die ich gesehen habe."

Auch dies der Traum des Künstlers, schon allein seiner Werke wegen sexuell verehrt zu werden.

Der Vater hat ein Einsehen:

"Vielleicht wird Allah dir zu deinem Wunsche verhelfen. Wenn aber ihr Vater nicht einwilligt, so werde ich sein Land erschüttern durch ein Heer, dessen Nachhut noch hier bei mir ist, während der Vortrab schon bei ihm steht."

Der Wesir reist wie damals in Begleitung von Azîz zu den Kampferinseln, um um die Hand der Tochter des Königs anzuhalten. Dieser ist durchaus freundlich und nicht abgeneigt, gibt aber zu bedenken,

seine Tochter liebe die Männer nicht

Zum ersten Mal wird hier weibliche Homosexualität nicht nur unterschwellig angedeutet, sondern alsLebensform benannt.

Ein Diener, den man zu Dunja schickt, wird von ihr mit Schlägen und den Worten fortgejagt:

"Wenn mein Vater mich zur Ehe zwingt, so werde ich den töten, mit dem ich vermählt werden soll."

Eine beachtliche Militanz für eine stickende Lesbe.

130. Nacht
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