In seiner Weisheit zürnt ihm der Vater nicht, sondern gewährt Kamar ez-Zamân ein weiteres Jahr des Reifens und Schönerwerdens. Doch auch im Folgejahr verweigert sich der Sohn:

Wen die dreisten Dirnen fingen,
Der sieht keine Rettung mehr,
Baut er sich auch tausend Burgen
Bleiumgossen ringsumher.
Ja, ihr Bau ist ganz vergeblich,
Unnütz stehn die Festen da;
Denn die Frauen überlisten
Jeden Mann ob fern und nah –
Sie, die ihre Finger färben
Die das Haar der Zöpfe drehn,
Sie, die ihre Wimpern schminken,
Die auf Gifttrank sich verstehn!

Das ist ja mal ein lustiges Gedicht – Schminken und Vergiften als Fähigkeiten derselben Kategorie!

Die Frauen sind, wenngleich man sie ob Keuschheit rühmt,
Nur Kehricht, bei dem die Geier schweben, um zu wühlen.
Zwar gestern galt noch dir allein ihr lispelnd Wort;
Doch morgen wird ihre Wade und Hand ein andrer fühlen –
Ein Gasthaus, in dem du wohnst, von dem du dich morgens trennst,
In dem nach dir ein andrer wohnt, den du nicht kennst.

Man möchte ihn glatt bemitleiden für seine Furcht vor Frauen.

171. Nacht
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