Mit jeder weiteren Probe, jeder weiteren Probe im Foxy Spezial-Sommer erweitert sich der Horizont.

1. Das Verhältnis zum Publikum. Wir finden tiefer in die Inhalte. Nicht das Improvisieren an sich steht im Vordergrund, sondern was gesagt wird, wie es gespielt wird, wie wir das Genre bzw. den Stil umsetzen.

2. Das Verhältnis zu einigen “Regeln”. Über die Relativierung von Akzeptieren und “Zug um Zug” schrieb ich hier bereits. Aber auch unser Verhältnis zu Storytelling ändert sich. Warum brauchen wir einen Protagonisten? Warum soll die Handlung logisch sein? Warum sollen wir Elemente wieder einführen? Warum sollen wir positiv starten? Warum sollen wir uns in Zeit und Ort bewegen? Warum handeln? Gezielt an diesen Forderungen vorbeizuspielen, und das bei vollem Einsatz improvisatorischer Fähigkeiten, zeigt nicht nur, wozu diese Regeln gut sind, aber auch, dass es auch ohne sie geht.

Proben im Sommer
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3 Kommentare zu „Proben im Sommer

  • 2011-09-01 um 17:38 Uhr
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    Ja, Theater ist viel mehr als ein logischer Plot. Sprache, Bilder, Bewegung, Muster aller Arten haben ihre eigene Wirkung. Kinder verstehen oft eine Geschichte fast gar nicht und finden sie trotzdem toll, Erwachsene macht das Fehlen von Logik und offensichtlichem Zusammenhang eher nervös, empfänglich sind aber auch sie auf allen Ebenen.
    Trotzdem kann ein gelungener Plot eine große Intensität haben, das wird im Improtheater selten wirklich ausgeschöpft.

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  • 2011-09-07 um 18:32 Uhr
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    Vielleicht ist das für Dich ja sowas wie eine Binsenweisheit oder ein Gemeinplatz, aber mir ist jetzt aufgegangen: Es geht beim Impro nur um's Publikum (zumindest, wenn man beabsichtigt, aufzutreten). Es geht darum, Dein Publikum zu umwerben, zu hofieren, sein Vertrauen zu gewinnen und vielleicht manchmal auch zu manipulieren. Und da ist es extrem wichtig, wie Du als Moderator (aber auch die gesamte Gruppe) mit dem Publikum interagiert! Wenn Du es schaffst, das Publikum zu überzeugen / auf Deine Seite zu bringen, am besten noch, bevor die Show los geht, dann kann die Show auch mal nur mittelmäßig sein – das Publikum wird trotzdem begeistert sein, wenn Du es nur abholst (ja, ich war bei Ralf im Moderationsworkshop 🙂 ).

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  • 2011-09-07 um 23:05 Uhr
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    @Claudia: Ich weiß nicht, ob es "nur" ums Publikum geht. Auf jeden Fall ist es eine Art von Kommunikation. So wie wenn man eine Geschichte erzählt. Die Geschichte hat sicherlich ihren Eigenwert, aber er entfaltet sich erst beim Erzählen für die Person oder das Publikum.
    Zumindest ist das Publikum eine entscheidende Dimension.
    Die einzige (?) Einschränkung: Es darf mich und meine Kunst nicht korrumpieren.

    (Bezieht sich dein Eintrag eigentlich auf das obenstehende Posting?)

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