389. Nacht

389. Nacht
Und Zubaidas Unschuld war erwiesen. Da frohlockte sie laut über ihre Rechtfertigung und versprach dem Abu Jûsuf reichen Lohn. (…)
Schau, o König, wie trefflich dieser Imam war und wie durch ihn die Unschuld der Herrin Zubaida erwiesen und der grundlose Verdacht aufgeklärt ward!
Nach vielen Nächten erinnert Schehrezâd den Tyrannen mal wieder an die Tugenden der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und der Gnade.
***
Die Geschichte von Abu el-Hasan oder dem erwachten Schläfer
Diese Geschichte findet sich nicht in der Kalkuttaer Ausgabe.
Ein junger Kaufmannssohn verprasst nach des Vaters Tod sein Erbe mit Kaufmannssöhnen und Persern. Als sein Geld schwindet, wenden sie sich ab, und seine Mutter schilt ihn:
Wenn meines Gutes wenig ist, so hilft mir keiner;
Doch wenn mein Gut sich mehrt, ist jedermann mein Freund.
Wie mancher wurd mein Freund nur um des Geldes willen
Und ward zuletzt, als mich das Geld verließ, mein Feind!
Er setzt sich fortan jeden Abend auf die Tigris-Brücke und schwört sich, jeden Abend mit einem Fremden die Nacht zu verbringen, diesen hinfort aber nie wieder zu grüßen oder einzuladen. Eines Tages erscheinen aber Harûn er-Raschîd
und Masrûr, der Träger des Racheschwertes, nach ihrer Gewohnheit verkleidet.
Als der Abend sich dem Ende neigt, fragt der Kalif Abu el-Hasan nach seinem Namen, damit er ihm die Wohltat vergelten könne. Der lehnt aber ab, das habe alles einen Grund
“Was ist das für ein Grund?”, fragte der Kalif weiter. Da antwortete der Schalk: “Mit dem Grunde ist ein Schwanz im Bunde!”
Dies erläutert Abu el-Hasan mit einer Geschichte
Die Geschichte vom Strolch und dem Koch
Ein mittelloser Strolch kehrt bei einem Garkoch ein:
“Wäge mir für einen halben Dirhem Fleisch ab, für einen viertel Dirhem Hirsebrei und ebensoviel Brot!”
Als der Strolch alles verspeist hat und nicht weiß, wie er zahlen soll, entdeckt er unter einer Tonschüssel einen frischen Pferdeschwanz, an dem noch Blut träufelt.
Daran erkannte er, dass der Garkoch das Fleisch mit Pferdefleisch fälschte.
Er spaziert seelenruhig aus dem Laden. Der Garkoch ruft um Hilfe, der Strolch behauptet, bezahlt zu haben. Bis die Leute schließlich nach dem Grund fragen.
Nun rief der Landstreicher: “Ja, bei Allah, sie hat einen Grund; und mit dem Grunde ist ein Schwanz im Bunde!”
Der Koch gibt klein bei. Ihm
ward nämlich der Grund durch die Nennung des Schwanzes kund.
*
Der Kalif lacht und freut sich, und nun beginnt Abu el-Hasan seine Geschichte:
“wisse denn, o Beherrscher der Gläubigen…”
Und dies ist nun ein schöner Narrativ-Fehler, denn der Erzähler oder Schehrezâd vergessen, dass Abu el-Hasan den Kalifen wegen der Verkleidung gar nicht erkennt.
Der Kalif ist erfreut und man zecht gemeinsam weiter, und der Kalif fragt Abu el-Hasan, ob er irgendeinen Herzenswunsch habe. Dieser meint, dass er am liebsten den vier Scheichen und dem Imam, die in der Moschee wohnen und sich von seinen Gästen belästigt fühlen,
vierhundert Peitschenhiebe verabfolgen könnte; dann würde ich sie in der Stadt Bagdad herumführen und vor ihnen ausrufen lassen: “Dies ist die Strafe, und zwar die geringste Strafe, für den, der Übles redet und den Menschen feind ist und ihnen ihre Freuden verdirbt!”
In den nächsten Becher Abus bröselt der Kalif kretischen Bendsch, und Abu el-Hasan schläft auf der Stelle ein. Harûn er-Raschîd lässt ihn zum Palast tragen und spielt ihm einen Streich: Er weist alle Bediensteten, einschließlich Dscha’far, an, Abu el-Hasan als Kalifen zu behandeln.
Ein klassisches Erzählmotiv. Wir finden es bekanntlich auch in Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung.
Aus der italienische Filmkomödie Der gezähmte Widerspenstige ging der Ruf “Die Tür! Die Schuhe! Das Fenster!” in den ostdeutschen Sprachgebrauch ein. Warum in den ostdeutschen? Weil die westdeutsche Synchronisation viel umständlicher (und weiter weg vom lakonischen Original) war. Diese DEFA-Synchronisation kann auf DVD leider nicht kaufen.
Als Abu el-Hasan wieder aufwacht, zweifelt er stark an dem, was ihm alle einzureden versuchen, doch schließlich akzeptiert er die Gegebenheiten und lässt die Scheiche und den Imam wie gewünscht bestrafen. Nachdem er die Emire in den Feierabend entlassen hat, amüsiert er sich mit den Sklavinnen Miska, Tarka und Tuhfa. Der Kalif beobachtet all das amüsiert und befiehlt, ihm in den nächsten Trank wieder Bendsch zu geben.
Am nächsten Tag zweifelt er nun wieder an der Realität und beschimpft seine Mutter, die ihm davon berichtet, dass man ihr hundert Dinare entsandt und die Scheiche gepeitscht habe:
“Ha, du Unglücksalte, du willst mir widersprechen und von mir behaupten, ich sei nicht der Beherrscher der Gläubigen?” (…) Mit diesen Worten erhob er sich wider seine Mutter und schlug sie mit dem Stabe aus Mandelholz, so dass sie rief: “Zu Hilfe, ihr Muslime!”
Man fesselt Abu el-Hasan und führt ihn ins Irrenhaus. Zehn Tage lang erhält er zwei Mal in der Nacht Prügel. Er bereut, und man lässt ihn wieder frei. Nach einem Monat geht er wieder auf die Brücke, und wieder kommen Harûn er-Raschîd und Masrûr vorbei.
Man fragt sich, ob der Kalif nichts anderes zu tun hatte als andauernd spazieren und sich amüsieren zu gehen?
Böse werden sie von Abu el-Hasan begrüßt:
“Kein Willkommen, kein Gruß den bösen Feinden! Ihr seid nichts anderes als Satane!”
Nachdem der Kalif aber mehrmals darauf besteht, kann Abu el-Hasan nicht anders als dem Gebot der Gastfreundschaft zu folgen. Und wieder bröckelt ihm der Kalif Bendsch in den Becher. Als er wieder im Palast erwacht,
rief er: “Es gibt keine Macht und es gibt keine Mächtigkeit außer bei Allah, dem Erhabenen und Allmächtigen! Ich habe Angst vor dem Irrenhaus und vor dem, was ich dort das erste Mal ausgestanden habe; ich weiß jetzt nicht, ob nicht der Satan wieder wie damals zu mir gekommen ist.” (…) Er sah auch noch die Spuren der Schläge, die der Aufseher des Irrenhauses ihm versetzt hatte. Er war ganz irre an sich selbst.
Er befiehlt einem jungen Mamluken, ihm ins Ohr zu beißen.
Ich vermute, ein ähnlicher Trick wie bei uns das Sich-selber-Kneifen, um festzustellen, ob man träumt. Tatsächlich habe ich das tatsächlich vor kurzem das erste Mal in einem schönen Traum getan, und die Enttäuschung war groß, als ich keinen Schmerz spürte. Aber wahrscheinlich ist es, so man bei gesundem Verstand ist, ohnehin in einem Traum, wenn man sich schon die Frage stellt, ob man in einem Traum ist.
Der Mamluk beißt nun mit aller Kraft ins Ohr, und da er zudem auch schlecht Arabisch kann versteht er jedes Mal, wenn Abu el-Hasan “Genug!” ruft: “Beiß zu!”
Eine Posse, die sich wohl nur schwer übersetzen ließ, so schwerfällig wird sie hier erzählt.
Abu el-Hasan beginnt nun, nackt zu tanzen, und schließlich tritt der Kalif lachend hinter seinem Versteck hervor und macht ihn zu seinem zehnten Tischgenossen.
Abu el-Hasan aber stand beim Kalifen hoch in Gunst und Vertrauen, höher als alle anderen, so dass er gar bei ihm und bei der Herrin Zubaida bint el-Kasîm sitzen durfte.
So erfahren wir nun auch den vollständigen Namen der Zubaida.
Zubaidas Schatzmeisterin Nuzhat el-Fuâd wird Abu el-Hasans Gemahlin. Und beide hecken einen Streich aus.
Die folgende Story wirkt fast drangehängt. Gutwillig könnte man noch meinen, dass wir es mit einer Retourkutsche gegen den Kalifen zu tun haben.
Zunächst stellt sich Abu el-Hasan tot, und Nuzhat el-Fuâd  erhält zum Trost von ihrer Herrin hundert Dinare und ein Stück Seide. Dann spielen sie das Spiel umgekehrt, und Abu el-Hasan bekommt dasselbe vom Kalifen, und dazu den Trost:
“Sei nicht traurig! Ich will dir eine neue Gefährtin geben.”
Ein paar Tage später geraten aber der Kalif und Zubaida in Streit, wer denn nun gestorben sei.
Nun ergrimmte der Kalif, und die Ader des Zornes, die den Haschimiten eigen war, schwoll auf seiner Stirn. (…) “Die Frauen haben wenig Verstand und wenig Glauben.”
Ein angebliches Zitat von Mohammed, dass die Muslime gern gegen ihre Frauen verwenden.
Schließlich, als die beiden prüfen wollen, wer den gestorben sei, finden sie sowohl Abu el-Hasan als auch Nuzhat el-Fuâd reglos liegen und streiten nun darüber, wer von den beiden als erstes gestorben sei. Und der Kalif lässt sich hinreißen:
“Wenn einer mir sagt, wer von den beiden vor dem andern gestorben ist, dem will ich tausend Dinare geben.”
Abu el-Hasan springt auf und fordert die Goldstücke. Und damit ist wieder alles in Butter.
Ist das Schelmenstück vom vorgetäuschten eigenen Tod eigentlich ein eigenes Sujet? Sowohl bei “Tom Sawyer” als auch bei “Huckleberry Finn” finden wir es einmal als Jungenphantasie, einmal als Jugendabenteuer. Eigentlich gibt man der eigenen Eitelkeit Zucker: Wie sehr wurde ich geliebt? Wenn ich sterbe, also im Moment da alle Verpflichtungen, alle Schulden, alle Pflichten annulliert sind, was bleibt dann von der Liebe übrig? Wie zeigt sie sich in der Trauer der Hinterbliebenen? Dieser ultimative Moment bleibt uns verwehrt. Die Trauer und die Ehrenbezeugung müssen die Hinterbliebenen letztlich unter sich und mit ihrer Erinnerung ausmachen, wenn ihnen nicht gerade die Option zur Verfügung steht, den Verstorbenen sich zuhörend auf einer Wolke vorzustellen.
***
Die Geschichte von dem Kalifen el-Hâkim und dem Kaufmann
Als der Kalif el-Hâkim bi-amri-llâh eines Tages im Prunkzug ausreitet kommt er an einem reichen Garten vorbei und bittet dessen Herren um einen Trunk Wasser.
Da brachte jener Mann hundert Teppiche, hundert Ledermatten und hundert Kissen, ferner hundert Schüsseln mit Früchten, hundert Kelche voll Süßigkeiten und hundert Schalen mit Zuckerscherbett.
Als sich der Kalif darüber erstaunt, antwortet der Mann:
“Das ist mein Mittagsmahl an jedem Tag: ich habe nichts für dich hinzugefügt.”
Der Kalif lohnt es ihm reichlich: Er lässt
aus dem Schatzhause alle die Dirhems kommen, die in jenem Jahre geprägt waren; und das waren drei Millionen und siebenhunderttausend. Er saß nicht eher auf, als bis alles herbeigeschafft war; dann gab er es dem Manne mit den Worten: “Verwende dies, wie es deine Lage erfordert; deine Großmut verdiente noch mehr als dies.” Dann stieg der Herrscher zu Ross und ritt davon.
Eine etwas seltsame Moral und ein eigenwilliges Verständnis von Großmut: Nicht der, der selbstlos an die Schmerzgrenze geht, wird als großmütig angesehen, sondern der Wohlhabende, der ja auch noch zugibt, dass es ihm keine Umstände bereitet habe. Wobei wir es wahrscheinlich auch mit einem Übersetzungsfehler zu tun haben könnten: Großzügigkeit statt Großmut.
Oder haben wir es mit dem Matthäus-Effekt zu tun (“Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat” Mt 25.29)?
***
Die Geschichte von König Anuscharwân und der jungen Bäuerin
Als der König Anuscharwân auf Jagd eine Gazelle verfolgt, erreicht er ein Dorf und bittet eine Bäuerin um einen Trunk Wasser. Diese mischt gepressten Zuckersaft ins Wasser und
schüttete auf das Getränk eine Spezerei, die wie Staub aussah, und überreichte es dem König.
Der trinkt das Wasser und fragt sie anschließend nach dem Staub.
“Ich habe den Staub, der ihn getrübt hat, mit Absicht hineingetan. (…) Weil ich sah, dass du sehr durstig warst, und befürchtete, du könntest den Trunk auf einmal herunterstürzen und er würde dir dann schaden.” (…) “Aus wieviel Stauden hast du den Trank gepresst?” “Aus einer einzigen”, erwiderte sie.
Darauf beschließt er, die Steuern für jenes Dorf zu erhöhen. Am Abend reitet er wieder zur Jagd, kommt wieder zum Dorf und kehrt wieder ein. Doch diesmal bleibt das Mädchen länger weg bei der Zubereitung des Trankes.

314. Nacht

Alî Schâr lässt sich nun überreden zu essen. Und der Christ holt eine Banane hervor, die er in zwei Hälften teilt.

In die eine tat er gesättigtes Bendsch, das mit Opium vermischt war und von dem ein Quentchen einen Elefanten hätte umwerfen können.

Schneewittchen?

Diese Hälfte gibt er Alî Schâr mit den Worten:

"Mein Gebieter, bei der Wahrheit deines Glaubens, nimm dies!"

Alî Schâr fällt sofort in Ohnmacht.

Sobald der Nazarener das sah, sprang er auf seine Füße so schnell, wie ein grindiger Wolf aufspringt oder wie ein plötzlicher Spruch aus dem Richtersmund erklingt.

Er läuft nach Hause zu seinem Bruder, der der erfolglose Bieter auf die Sklavin Zumurrud gewesen war. Dieser hatte sich nur nach außen als rechtgläubiger Muslim ausgegeben ("Raschîd ed-Dîn"). Und sein jüngerer Bruder hatte ihm nun versprochen, diese zu rauben.

Sein Name aber war Barsûm.

Er lässt sie entführen und beschimpft sie zu Hause:

"Du Metze, du schamloses Geschöpf, du wirst schon sehen, wie ich dich strafe! Beim Messias, bei der Jungfrau, wenn du mir nicht gehorchst und meinen Glauben nicht annimmst, so werde ich dich wahrlich mit allen Folterqualen strafen."

Sie jedoch ruft, bei allen Foltern das islamische Glaubensbekenntnis.

Interessant wäre, aus welcher Zeit diese Geschichte nun stammt bzw. entsprechend religiös eingefärbt wurde.
Bemerkenswert: Der Christ wird "Nazarener" genannt.

269. Nacht j)

Technologische Verschlechterungen durch Handys:
1. Seit es Handys gibt, werden weniger Armbanduhren verkauft und getragen. Man muss länger auf die Antwort warten, wenn man nach der Uhrzeit fragt.
2. Die Sound-Qualität der von Jugendlichen im öffentlichen Raum abgespielten Musik fällt hinter Ghettoblaster und Transistorradio (Hat eigentlich je irgendwer das Wort "Kofferheule" benutzt?) auf Grammophonstandard zurück.

In Antalya tragen nur wenige Frauen Kopftuch. Ob es hier auch schimpfende Konservative gibt, die meinen, man fühle sich schon wie in Klein-Berlin?

Eine 30jährige Kellnerin bedient in akzentfreiem Deutsch. Wir fragen, wo sie herkommt. Berlin. Wir auch. "Wilmersdorf. Aber schon seit sechzehn Jahren nicht mehr. Typisch türkisch: Man wird verheiratet, in die Türkei geschickt, und das Leben ist ruiniert." Traurig lächelnd nimmt sie unsere Bestellung auf."

S. fragt ein japanisches Pärchen: "Are you here on a trip through Europe." Mir ist die Frage peinlich, denn schließlich liegt Antalya in Asien, aber die Japaner nicken freundlich: "Yes."

In der Nacht wieder mein monatlicher Traum über Ralf. Und wie von fern weiß ich, dass er ja tot ist. Doch diesmal ist er, anders als sonst sehr nah, spricht mit mir, lächelt. In anderen Träumen entfernt er sich rasch. Ich frage, ob er mich nicht auch gegen den Arm boxen kann, damit ich wüsste, dass das kein Traum sei. Er tut es, aber es schmerzt nicht. "Dann bist du also doch nicht real?", frage ich. Er lächelt und zuckt bedauernd die Schultern. Dann verschwindet er.

*

Alâ ed-Dîn wird eine Frist von vierzig Tagen eingeräumt. Das Volk jubelt, als es ihn frei sieht, doch er verlässt die Stadt betrübt und wandelt durch die Felder. Als er sich eines Tages zur religiösen Waschung über den Fluss beugt, reibt seine Hand den Siegelring, den er trägt, und ein Mârid erscheint.

Warum erscheint der erst jetzt? Hat Alâ ed-Dîn es mit den religiösen Waschungen vorher nicht so genau genommen?

Der Geist trägt ihn auf Befehl "nach Afrika", wo er unter dem Turm seiner Gemahlin nächtigt, die ihn am nächsten Tag durch eine Geheimtür hereinlässt. Alâ ed-Dîn verfällt auf den guten alten Bendsch-Trick: 2 Gramm auf dem "Drogenbasar" gekauft, Prinzessin el-Budûr spielt nun die Liebende gegenüber dem Zauberer, und schüttet ihm die Droge in den Wein. Nach langwierigen Flirtspielchen trinkt er endlich, fällt um und wird von Alâ ed-Dîn geköpft. Die Lampe wird gerubbelt, zack, ist man wieder in China, der König verzeiht, und die Geschichte könnte zuende sein, wäre da nicht ein

Bruder, der noch durchtriebener war als jener in Zauberei; Geomantie und Astrologie.

268. Nacht – Eigenwilliges Naschwerk und Leopardenschlüpper für österreichische Experimental-Oboistinnen

Helge Schneider: "Ich bin kein Kirchist."

**

Im April 2007 durfte ich mit Jochen Schmidt nach Sibirien reisen. Den Bericht darüber habe ich bisher bei der Chaussee der Enthusiasten vorgelesen, aber sonst noch nicht veröffentlicht. Es ist an der Zeit.

Сибирь занимает большую территорию I
Eigenwilliges Naschwerk und Leopardenschlüpper für österreichische Experimental-Oboistinnen

 

Man hatte die Hoffnung ja schon längst aufgegeben, dass sich ein Goethe-Institut-Knecht finden würde, der die Chaussee der Enthusiasten auf eine Lese-Tour nach Russland einladen würde. Dabei lag es ja auf der Hand: Kurze, leicht übersetzbare, aber anspruchsvolle Geschichten, vorgetragen von anmutigen Autoren, die aus ihrem Russland-Faible nie einen Hehl gemacht hatten, sondern ihn wie einen Pionierwimpel vor sich hertrugen. Was hatte ich nicht alles getan: Ich hatte dem Institut ein Chaussee-der-Enthusiasten-Buch und einen ganzen Stapel unserer Hefte geschickt, auf unsere erfolgreichen Auftritte in Amsterdam und Lille verwiesen, meine Scham überwunden und schlechten Gewissens eine von mir einmal verlassene Freundin wieder angerufen, von der ich wusste, dass sie jemanden kannte, der jemanden kannte, der im russischen Goethe-Institut arbeitete, wir hatten uns sogar nach einer Moskauer Straße benannt. Stattdessen setzte man in Moskau lieber darauf, Dichterinnen, die vor 10 Jahren mal bei einem Provinz-Poetry-Slam den dritten Platz belegt hatten, oder gar österreichische Experimental-Oboistinnen wieder und wieder ins Russenreich zu karren, weil das ja die anderen Goethe-Institute auch so praktizierten. Und so kam die E-Mail mit der Einladung nach Sibirien etwas unerwartet. Sie hatten den Zeitpunkt gut abgepasst. Ich war knapp unter Vierzig, und so konnten sie mich noch unter der Kategorie “Junger Schriftsteller” ankündigen, aber dieses Etikett gilt in Deutschland vielleicht für jeden, bei dem man sich noch keine Gedanken machen muss, mit welchen Vorrichtungen man den Rollstuhl auf die Bühne gehievt kriegt.
Ich arbeitete an einer Übersetzung, trat viermal pro Woche auf, unterrichtete 2 Improvisationsheaterklassen, ermunterte meine an Frühschwangerschaftskotzerei leidende Schwester, und vertröstete meine Gefährtin Woche für Woche, Regale, Lampen, Lichtschalter, Vorhänge und Bilderrahmen anzubringen, die seit unserem Einzug vor 3 Monaten immer noch vorwurfsvoll im Korridor standen. Kein günstiger Zeitpunkt, um sich nach Sibirien zu verpissen. Aber Russland war ein Magnet für mich, es zog mich an und stieß mich ab. Ich hatte mich Anfang der 90er mit jungen Moskauer Punkbands befreundet, wir waren viermal auf die Krim gereist, ich hatte 1991 den Putsch gegen Gorbatschow live vom Fenster eines Freundes miterleben dürfen, und ebenso die Beschießung des Parlaments zwei Jahre später, ich hatte eine russische Patentochter, die ich fast nie sah, meine Mutter war in russischer Kriegsgefangenschaft entstanden, ich liebte russische Musik und das raue russische Essen, und ich verabscheute die “russische Seele”, die die russischen Rohlinge immer dann aus dem Sack ließen, wenn sie ihre Grobheit in Wodka ertränkt hatten, dann aber nicht etwa zärtlich wurden, sondern schlicht zur allergröbsten Grobheit nicht mehr in der Lage waren. Kurz gesagt: Ich musste nach Sibirien.
***
Als ich in der Abreisenacht rucksackbeladen und wegen eines Auftritts leicht verspätet, um 23.30 Uhr vom Bahnhof Treptower Park meinen Reise- und Lesebegleiter Jochen Schmidt auf dem Handy anrufe, damit er die Damen auf dem Flughafen davon abhalten möge, das Check In zu früh zu beenden, ich würde mich schon beeilen, wundere ich mich über die fehlenden Flughafen-Hall-Geräusche am anderen Ende der Leitung. Schmidt ist noch nicht einmal aus seiner Wohnung gegangen, und so bleibt es mir überlassen, die Damen auf dem Flughafen zur Verlängerung des Check In zu Jochens Gunsten überreden.
Wir sind die letzten Passagiere, bei der Sicherheits-Überprüfung nimmt man uns schon nicht mehr ernst und schäkert untereinander, nicht wissend, dass aufmerksame Schriftstellerohren die Metalldetektorpforte durchqueren. Der Dialog in diesem Setting zwischen der einen Politesse an der Durchleuchtmaschine und der anderen mit der ulkigen Detektorlupe könnte der Beginn eines Tarantino-Films sein:
“Wat willste denn da nach Thailand extra nô Hemden mitnehmen?”
“Na, een T-Shirt dô wenigstens!”
“Nö, da loofen wa dô alle nackee rum! Ne Zahnbürschte und ‘n Leoparden-Schlüppa, dit muss reichen.”
“‘n Leoparden-Schlüppa? Du hast ‘n Leoparden-Schlüppa! Ick fasset nich!”
Wir müssen weiter, dürfen nicht mehr mitlauschen, aber im Geiste drehe ich den Film weiter: Nach uns letzten beiden Passagieren kommt noch der Sky-Marshall angehetzt, bei dem (wie immer) der Alarm piept. Er lässt (wie immer) einen flotten Spruch fallen, man kichert. Im Flugzeug stellt er sich heraus, dass der Sky-Marhall selber ein Entführer ist. Cut! Zeitsprung. Er wurde von seinem sadistischen SM-Partner dazu gezwungen. Cut! Der Pilot vertuscht seit Jahren seine starke Sehbehinderung, aber er hängt an dem Job wegen der nymphomanischen Stewardessen. Als der kriminelle Sky-Marshal droht, dem Piloten die Augen auszustechen, lacht der nur, da das für ihn ja keinen Unterschied mehr macht. Das Flugzeug landet nun immer wieder auf verschiedenen Flughäfen in aller Welt, kein Land fühlt sich zuständig, und kein Innenminister nirgends will die Befreiung der Geiseln unternehmen, da das Risiko zu klein ist, und man sich somit keine Lorbeeren als harter Bulle verdienen kann. Inzwischen ist der sadistische Partner des Sky-Marshalls in Thailand angekommen, wo er sich zu seiner eigenen Überraschung, nicht mit einer Thai-Prostituierten, sondern einer deutschen Touristin vergnügt, in die er sich verliebt hat. Sie belustigen sich im Swimmingpool des Hotels, doch als er sie dort für seine Sado-Spielchen ausnutzen will, wehrt sie sich. Am nächsten Morgen findet das Personal seine Leiche auf dem Grund des Swimmingpools. Sie stellen fest, dass er mit einem Leoparden-Schlüppa erwürgt wurde.
***
Wir heben ab, Jochen setzt sich seine Schlafmaske auf und klemmt sich Ohropax in die beiden dafür vorgesehenen Körperöffnungen. Mit diesen Utensilien, die für ihn so wichtig sind wie für Asthmatiker ihr Spray, eliminiert er zwei wichtige Wahrnehmungsformen, und glaubt irrigerweise, ihre Benutzung garantierten ihm Schlaf.
Um drei Uhr nachts wird das Frühstück serviert. Und während ich wieder einmal meine Knie abwechselnd in den Gang, in Jochens Magengrube und gegen die Rückenlehne meines Vordermanns platziere, frage ich mich, ob diese Nahrungsersatzverabreichung auf kurzen Flügen nicht lediglich dazu dient, die Fahrgäste bei Laune zu halten, da sie sich sonst wie Kinder benehmen: Ich muss mal, ich will was zu trinken, mir ist warm, ich muss mal, wann sind wir endlich da, nein der da hat angefangen, wieso darf ich mir denn keine Mütze aus dem Security-Prospekt basteln?
 

***

Die Prinzessin spricht zu einer Begleiterin

"Du hast mich aufgeheitert, Zubaida!"

Und so erkennt Alâ ed-Dîn, dass diese Zubaida seine Gattin ist, die doch eigentlich tot sein müsste.
Die Prinzessin fährt fort, Zubaida zu trösten, Alâ ed-Dîn sei

in dieser Kammer dort und hört, was wir reden."

Sie rennen auf einander zu und sinken ohnmächtig zu Boden. Es stellt sich heraus, dass eine im Dienst der Prinzessin stehende Dämonin in den Körper von Zubaida gefahren war und Zubaida auf diese Weise zur Prinzessin gelangte.

Deus ex machina.

Dieser Prinzessin war durch ihre Großmutter geweissagt worden, sie würde eines Tages Alâ ed-Dîn heiraten.
Alâ ed-Dîn geht auf das Angebot ein, vorausgesetzt, sie ist Muslimin. Das ist sie tatsächlich, denn sie

las die vier Bücher, die Tora, das Evangelium, die Psalmen und den Koran.

Das hat sie bekehrt. Zubaida nimmt das neuerliche Eheversprechen ihres Gatten klaglos hin.
Außerdem klärt ihn die Prinzessin über die Vorgänge in Bagdad seit seiner Abreise auf. Den fünfeckigen Zauberstein habe sie übrigens von ihrer Großmutter, und sie hatte ihn Alâ ed-Dîn zukommen lassen Der Kapitän war einer ihrer Verehrer, den sie losschickte, um Alâ ed-Dîn nach Genua zu holen. Ihr Vater wiederum hat eine große Angst vor Alexandriern, die er alle hinrichten lässt, da ihm durch seine Mutter geweissagt wurde, er würde durch einen Mann aus Alexandrien getötet.

Man ahnt schon, wer ihres Vaters Mörder sein wird.

Am Abend betäuben sie den König mit Wein und Bendsch, fesseln ihn und geben ihm

das Gegenmittel gegen Bendsch.

 … Weiterlesen

267. Nacht – Angeostetwerden und Karl der Dicke

Text der Woche:

Wie ich mal vom ewigen Angeostetwerden die Nase voll hatte

Mal wieder auf den Fernsehturm gehen müsste man. Warum lässt man sich als Berliner den Aufenthalt in den hier doch in üppiger Zahl verteilten annehmbaren Sehenswürdigkeiten vermiesen durch die Gegenwart Bekannter dritten Grades, die meistens über eine Nervigkeitswucht ersten Grades verfügen? Ich war noch nie ohne Begleitung von Touristen oder Berlin-Neulingen am Brandenburger Tor oder auf eben auf dem Fernsehturm. Ich besitze gar keinen Fernseher mehr. Bekommt von dem Fernsehturm-Eintrittsgeld das Fernsehen womöglich etwas ab? Dann spare ich mir den schönen Ausblick. Nicht dass ich auch noch schuld bin an dem Dreck, der da produziert wird. Hinterher will wieder keiner etwas gewusst haben. Wenn mich dereinst meine Enkel fragen: Großvater, was hast du damals getan, gegen den TV-Wahn, dann werde ich mich outen müssen, auf dem Fernsehturm gewesen zu sein. Und mehr noch – dass ich selber ein Kulturschaffender gewesen bin, der diesen ganzen Wahnsinn mit am Laufen gehalten hat. Die Kulturindustrie wurde von den Herrschenden geschaffen, um am Abend das erstarrte Grinsen der Verkäuferinnen aufzulockern. Hoppla, da habe ich mich wohl ein bisschen veradornoisiert. Horkheimer, Adorno, Brecht, Eisler – die ganze deutsche 40er-Jahre-Emigranten-Truppe – sie alle waren deutsche Angepisstheit gewohnt und konnten sich nicht vorstellen, warum Verkäuferinnen freiwillig lächeln könnten. Sie versuchten, mit ihren Dramen, Gedichten und theoretischen Abhandlungen den amerikanischen Kapitalisten die Lächel-Maske vom Gesicht zu zerren, die Verhältnisse zu enthüllen. Doch die Amis zuckten nur mit den Schultern – das wussten sie schon lange, und lächelten trotzdem.
Die Oberlächler sind bekanntlich die Ost-Asiaten, die einen hierzulande Geborenen oft regelrecht wahnsinnig machen mit ihrer Lächlerei. Der West-Asiate hingegen wohnt im Iran und in Afghanistan und wirkt auf uns grimmig, weil wir in ihm den Islamisten vermuten, der er manchmal auch ist. Der Ex-Vietnamese Thich Nhat Hanh – einer der Chef-Lächler und auch im Westen populären Zen-Meister – meint, dass das Lächeln einerseits, wenn man glücklich ist, von selber komme. Andererseits könne man auch sein eigenes Glück herbeiprovozieren, einfach in dem man lächle. Die Mitteleuropäer – von schlechtem Wetter und einer leidenden Religions-Ikone geprägt, wollen immer nur heulen. Und wenn man einem von ihnen sagt: "Du bist lustig", nippt der an seinem Bier und sagt: "Bin ich nicht."

 

Jetzt sieht es so aus, als wolle ich Lächelei auf religiöse Ursachen zurückführen. Schnickschnack! Die größten Lächler leben auf den Philippinen und in Indonesien – Katholiken und Moslems also. Also was nun? Ist der Wohnort das entscheidende Kriterium, oder wirken die Asiaten womöglich nur so, als ob sie lächeln, und in Wirklichkeit haben sie nur ein breites Gesicht? Auf diese Rutschbahn, die direkt in die Rassistenvorhölle führt, möchte ich mich auch nicht setzen.
Auf eine Rutschbahn der etwas anderen Art hätte mich kürzlich beinahe ein Experiment geführt. Improvisationstheater, mit dem ich mich nun schon seit einigen Jahren beschäftige, macht sich die Klarheit einer einfachen Regel zunutze: "Sag einfach Ja." Dahinter steckt die Idee: Wer Nein sagt, gewinnt Sicherheit. Wer Ja sagt, gewinnt Abenteuer. Was geschieht nun, so mein Gedanke, wenn man mal eine Woche lang übermäßig oft bejaht statt verneint. Ein kleines Spiel mit mir selbst: Jasagen in Situationen, die ich sonst instinktiv verneinen würde. Erstaunt hat mich dabei eigentlich, wie selten ich Angebote verneine. Immerhin war ich netter als sonst, und zwar auch zu Grobianen und hatte Glück, dass mich meine Freundin nicht darum bat, ihre Putzarbeiten zu übernehmen. Und doch gab es ein Ansinnen, auf das ich trotz meines Experiments nicht einging: Einer Dame, von der ich auf einer Party eine halbe Stunde lang angeostet wurde, meinen Personalausweis zu zeigen, um die Echtheit meines Vornamens zu beweisen, da im Osten ihrer besoffenen Meinung nach dieser Name nicht existierte. Überhaupt muss die Anosterei ein Ende haben. Ich will:
– keine Komplimente dafür, dass ich aus dem Osten bin und schon gar nicht dafür dass man mir das ansieht
– keine Vorwürfe dafür, dass ich eine Band, einen Film, einen thüringischen Dichter oder Liedermacher nicht kenne, weil ich den doch kennen müsse, wenn ich aus dem Osten käme.
– nicht darüber belehrt werden, wie man dies oder jenes früher im Osten genannt habe und ob ich denn nun schon völlig verwestlicht sei, weil ich Führerschein sage
– nicht, dass man mir unterstellt, ich hätte gern "Als ich fortging" von Karussell gern gehört, das hätten wir doch alle gern gehört.
– nicht hören, die NVA sei doch eine lustige Truppe gewesen.
– nicht, dass man mir sagt, im Osten hätte keiner Ost-Jeans getragen, das sei peinlich gewesen.
Ich musste Ost-Jeans tragen, weil ich zu den wenigen Ostlern gehörte, die weder Westverwandte hatte noch Ostverwandte, die in der Partei waren. Weder hatte ich was mit der Opposition zu schaffen, noch ging ich drei Jahre zur Armee. Ich war nicht in der Kirche und trotzdem sangen wir zuhause nicht die Ost-Weihnachtslieder, sondern die religiösen. Ich war in der FDJ, aber nicht in der DSF. Ich habe nie Urlaub in Bulgarien gemacht. Ich war weder Fan von Kurt Demmler, noch von Stephan Krawczyk. Obwohl wir nur 300 Meter von der Hauptzentrale der Staatssicherheit wohnten, habe ich von deren Aktivitäten nie etwas mitbekommen. Ich bin einmal wegen Verdacht auf Republikflucht verhaftet worden, wäre aber trotz meines extremen DDR-Frusts nicht einmal im Herbst 89 auf die Idee gekommen zu flüchten.

***

Alâ ed-Dîns Laden indessen scheint weniger gut zu laufen:

Der hatte inzwischen alles verkauft.

Als besonders cleverer Händler wurde er uns auch nicht eingeführt.

Das Letzte, was ihm bleibt, ist ein geschliffener fünfeckiger Stein mit Zaubernamen und Zeichen. Reiben bringt hier allerdings gar nichts. Und so verkauft er das Ding einem europäischen Konsul.

Anscheinend war "Konsul" zeitweise im arabischen Raum eine allgemeine Bezeichnung für reiche Europäer.

Der Konsul bittet Alâ ed-Dîn, mit auf sein Schiff zu kommen, wo er das Geld aufbewahre. Dort betäubt er ihn mit Scherbett, in welches Bendsch gemixt wurde.
Das Schiff legt ab und der "Konsul" ist in Wahrheit ein Kapitän, der auf der Reise auch noch

ein Schiff mit vierzig muslimischen Kaufleuten

plündern lässt. Sie erreichen Genua.

Was wiederum ein Hinweis dafür sein könnte, dass es sich doch um einen Konsul handelt, da dies in Genua ein Titel von Staatsbediensteten war.

Der Kapitän/Konsul schenkt einer verschleierten Dame den Stein. Die vierzig muslimischen Kaufleute werden zum "König der Stadt" geführt.

Völlig unklar, wer hier gemeint ist. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Karl der Dicke(römischer Kaiser zur Zeit Harûn er-Raschids) als König von Genua bezeichnet wird. Wahrscheinlicher ist ein bürgerliches Stadtoberhaupt oder eben die reine Phantasie beim Zurechtspinnen dieser Geschichte.

Man fragt jeden der muslimischen Kaufleute, woher er komme. Und jeder antwortet:

"Aus Alexandrien."

Daraufhin lässt man sie köpfen.

Seltsam, dass sich niemand bemüht, die Antwort zu variieren. Auch Ala ed-Dîn nicht,

der auch hingerichtet werden soll, doch da greift eine Alte ein, die den König daran erinnert, er habe ihr einen Gefangenen zur Klosterarbeit versprochen. Der König überlässt ihr nun Alâ ed-Dîn, und dieser soll übermäßig Frondienste für die Kirche tun. Dies überlastet ihn dermaßen, dass er sich fast lieber hinrichten lassen will. Aber die Kloster-Chefin gibt ihm den Rat, mit einem Kreuzstab durch die Stadt zu ziehen und durch diese Autorität könne er reich und arm, hoch und niedrig zur Arbeit für die Kirche verdonnern.
Dies geht eine Weile gut. Eines Tages beurlaubt ihn die Alte, da die Tochter des Königs zur Kirche wallfahren möchte und ihr niemand im Wege stehen soll. Aber Ala ed-Dîn  verbirgt sich hinter einer Mauer, um die Prinzessin Husn Marjam zu beobachten. Er verliebt sich in sie.

Vergessen sind Zubaida und Jasmin. Letztere immerhin der Grund, warum er in dieser Situation steckt.
Als König von Genua wird nun "Johannes" genannt.… Weiterlesen

263. Nacht – Kurt Schwaens Miniaturen

Meine Lieblingsplatte zurzeit ist Kurt Schwaens späte Miniaturen.

Mit über 80 Jahren komponierte er ziemlich raffinierte kleine Klavierstücke, die andererseits voller Klarheit sind. Sehr tröstliche Musik.
Ich mochte Schwaens Musik schon immer recht gern, wenn ich über sie stolperte. Diese Platte war ein bewusster Risiko-Kauf. Großartig!

***

 

Man führt den Erzdieb vor den Kalifen, der ihn fragt, ob er bereut. Ja, macht er. Da aber die Fesseln laut Inschrift

nur auf der Bank des Leichenwäschers

gelöst werden dürfen, führt man ihn zum Leichenwäscher. Er betrinkt sich, und seine Mutter beauftragt ihn, den Tod von Alâ ed-Dîn herbeizuführen und dem Sohn der Präfektengattin die schöne Jasmin zuzuführen. Er willigt ein, es noch in dieser Nacht zu tun, denn in der ersten Nacht des Monats weilt der Kalif bei seiner Frau Zubaida, hinterlässt eine juwelenbesetzte Lampe und legt

den Rosenkranz, den Dolch und den königlichen Siegelring ab.

Bewaffnet mit Schwert und Fangkralle schleicht er sich durch eine Falltür des Saaldaches, betäubt die Eunuchen mit Bendsch und klaut die Wertsachen. Danach begibt er sich zum Hause Alâ ed-Dîns, welcher gerade mit seiner neuen Sklavin Hochzeit gefeiert und zu ihr eingegangen war. Der Erzdieb verbirgt das Eigentum des Kalifen unter einer Marmorplatte.
Als der Kalif seine Wertgegenstände nicht wiederfindet,

da ergrimmte er gewaltig; er legte das Gewand des Zornes an, das war ein rotes Gewand.

Anscheinend nur bildlich zu verstehen.

Der Kalif will nun den Polizeipräfekten hinrichten lassen, doch der neue Hauptmann und Ex-Ex-Erzdieb setzt sich für ihn ein und verspricht, sich auf die Suche zu machen, nicht ohne den Kalifenpalast und den Palast des Hauptmannes der Sechzig (Alâ ed-Dîn) zu durchsuchen.

51. Nacht

Die Mädchen legen nun die fränkische Kleidung ab und ziehen

die Kleidung der Töchter Griechenlands

an. Scharkân sendet einen Voraustrupp, der ihr Kommen ankündigt, und so werden sie in Bagdad von tausend Reitern und dem Wesir Dandân empfangen. Scharkân geht in den Palast zu seinem Vater und berichtet ihm von den wahren Hintergründen der Geschichte mit den Edelsteinen und der Sophia und lobt Prinzessin Abrîza.
Der König lässt Abrîza zu sich führen, ist von ihr geblendet und lässt sich von ihr die drei Juwelen schenken.

Doch als sie davonging, nahm sie sein Herz mit sich.

Der König schenkt Scharkân ein Juwel:

"… eins will ich deinem Bruder Dau el-Makân geben und das andere deiner Schwester Nuzhat et-Zamân."

So erfährt Scharkân erstmals davon, dass er noch einen Bruder hat, der inzwischen sechs Jahre alt ist.

Das kam Scharkân hart an; doch er bewahrte seine innersten Gedanken.

In seiner Sorge geht er zu Abrîza, der vom König ein eigener Palast gewährt worden ist.

Die Lässigkeit, mit der die Bagdader Herrscher Paläste verschenken, lässt entweder auf eine unglaubliche Palastdichte in dieser Stadt oder auf eine hohe Fluktuation der Besitzer schließen.

Abrîza ist verärgert, dass der König die Juwelen nicht in seine Schatzkammer gelegt, sondern sie seinen Kindern geschenkt hat, sie erbittet von Scharkân die Rückgabe des Juwels, das in seinem Besitz ist. Sie beruhigt ihn, dass sie sich trotz der unübersehbaren Avancen des Königs diesem niemals hingeben wird, hat aber auch Sorge, dass ihr Vater, wenn er erfährt, dass sie in Bagdad ist, einen Krieg vom Zaun brechen könnte. Scharkân meint, sie dann zu beschützen. Sie essen gemeinsam.

Doch bald ging er voll Sorgen und Gram in sein eigenes Haus.

Der König Omar ibn en-Nu’mân indessen geht zu seiner Nebenfrau Sophia und schenkt deren Kinder die beiden Juwelen. Aber er fragt sie auch, warum sie ihm nie gesagt habe, die Tochter des Königs Afridûn zu sein.

"O König, was sollte ich mir denn Größeres oder Höheres wünschen, als diesen Rang, den ich bei dir einnehme?" (…) Ihre Antwort gefiel dem König, und als er sie verlassen hatte, da bestimmte er für sie und ihre Kinder einen wundeschönen Palast. Auch ernannte er Eunuchen und Diener für sie, und Rechtsgelehrte, Philosophen, Astrologen, Ärzte und Chirurgen, deren Obhut er sie anvertraute.

Ein eigener Chirurg – wer wünscht sich das nicht!

Doch den König zieht es zu Abrîza, die er in den nächsten Tagen immer wieder aufsucht, die aber höflich seine Avancen aufgibt. Der listige Wesir Dandân, bei dem sich König Omar ibn en-Nu’mân Rat holt, rät ihm, ihr vorm Schlafengehen ein Stück Bendsch in den Wein zu werfen.

"Dann gehe du ihr nach und bleibe bei ihr und stille dein Verlangen an ihr!"

Nachdem der Wesir schon den Rat zum Krieg gegeben hat, wird er jetzt von Nacht zu Nacht unsympathischer.

Omar ibn en-Nu’mân befolgt den Rat.

Wie der König sie so daliegen sah und zu ihren Häuptern eine brennende Kerze fand und zu ihren Füßen eine zweite, die da beleuchtete, was ihre Lenden umschlossen, da verließ ihn sein Verstand, Satan führte ihn in Versuchung, und er konnte sich nicht mehr beherrschen; sondern er zog das Kleid aus, fiel über sie her und nahm ihr die Mädchenschaft. Dann stand er auf, ging zu einer ihrer Frauen, Mardschâna mit Namen, und sagte: "Geh zu deiner Herrin, sie lässt dich rufen!" Die Sklavin lief hinein und fand ihre Herrin bewusstlos auf dem Rücken liegend, während ihr das Blut von den Beinen herabrann.

Als die Nacht verstrichen ist, niest Abrîza das Stück Bendsch wieder aus. (s. auch 40. Nacht )Sie sieht, was der König ihr angetan hat und zieht sich nun in ihre Gemächer zurück, wo sie in den nächsten Monaten einsam lebt, während des Königs Verlangen nach ihr erstirbt.
Sie ist aber schwanger geworden, und als sie fast so weit ist auszutragen, überkommt sie die Reue.

So sprach sie zu ihrer Dienerin Mardschâna: "Wisse nicht die Welt hat unrecht an mir gehandelt, sondern ich habe mich gegen die Welt versündigt, weil ich meinen Vater, meine Mutter und mein Land verlassen habe."

Was sagt da die moderne Psychologie dazu, wenn das Trauma in einen Schuldkomplex internalisiert wird?

"Gibt es Trost für den, der kein Land und keine Heimatstatt,
Keinen Freund und keinen Becher, ja auch kein Dach mehr hat?"

Dann machte Abrîza alles bereit, bewahrte ihr Geheimnis und wartete ei paar Tage, bis der König auf die Jagd auszog und sein Sohn Scharkân sich zu den Burgen begab.

Abgesehen davon, dass man sich fragt, warum Scharkân Abrîza in den letzten Monaten offenbar vernachlässigt hat: Von was für Burgen ist hier die Rede?

Mardschâna sucht einen Diener, der bestochen wird, um mitzukommen und die beiden Frauen auf der Reise zu beschützen –

einen schwarzen Sklaven namens el-Ghadbân.

Dieser willigt ein, aber spricht zu sich selbst:

"Ich werde schon meinen Willen an ihnen durchsetzen; und wenn sie mir nicht zu Willen sind, dann töte ich sie beide und nehme ihnen ihr Geld."

Es wäre ja auch zu schön, wenn einmal etwas Gutes von einem "Negersklaven" käme!

Die drei reiten los, aber schon nach drei Tagen wird Abrîza von den Schmerzen der Wehen überwältigt, dass sie absteigen und sich niederlegen muss.

Als aber el-Ghadbân sie auf dem Boden sah, da drang Satan in ihn ein, und er zog sein Schwert vor ihrem Antlitz und sagte: "O Herrin, gewähre mir deine Gunst." Doch als sie seine Worte hörte, da sah sie ihn an und sagte: "Es bliebe nur noch übrig, dass ich mich Negersklaven hingäbe, nachdem ich mich Königen und Helden verweigert habe!"

Wenn man mich fragt, wird die Story nun schon fast so komplex wie die Ilias – entführte Prinzessinnen (Sophia – die sogar Griechin ist!), ein eifersüchtiger Prinz (Scharkân), ein einfältiger, sich gehenlassender König (Omar), unheilstiftende Berater (Wesir Dandân und die alte Dhât ed-Dawâhi). Es riecht förmlich nach Schlacht.

41. Nacht

Ghânim ibn Aijûb führt die Schöne in der Kiste nach Hause,

wo alles noch fein säuberlich steht – die Aufregung um einen möglichen Überfall war also umsonst –

er kauft ihr Essen, Kerzen, Wein, Wohlgerüche,

und als die Maid ihn sah, da lachte sie und küsste ihn und umschlang seinen Hals Und sie begann ihn zu streicheln, so dass seine Liebe noch stärker wurde und sein Herz ganz beherrschte.

Aber es bleibt beim anständigen Tändeln. Ebenso am nächsten Tag, und als Ghânim sie um das Letzte bittet, erwidert sie

"das steht dir nicht zu; den auf der Schnur meiner Hose steht ein harte Wort!"

Er respektiert das, und einen Monat lang fahren sie fort in diesem unschuldigen Liebesspiel, bis er eines Nachts dir Worte auf der Schnur liest:

"Ich bin dein und du bist mein, o Nachkomme des Propheten.41a)"

Nun berichtet das Mädchen, es heiße Kût el-Kulûb.

Nach einem Monat erst sagt sie ihm ihren Namen!

Sie sei die Geliebte Harûn er-Raschîds. Die Herrin Zubaida41 ist eifersüchtig auf das junge Mädchen, lässt es mit Bendsch betäuben und von den drei Sklaven, die sie bestochen hatte (ebenso wie die Türhüter), fortbringen und in das Grabmal legen.

Fragt sich nur, woher Kût el-Kulûb diese Informationen hat, wenn sie doch betäubt gewesen ist.

Als Ghânim ibn Aijûb die Worte der Kût el-Kulûb vernahm und erfuhr, dass sie die Geliebte des Kalifen war, da wich er zurück; denn ihn befiel eine heilige Scheu vor der Kalifenmacht, und er setzte sich abseits von ihr in einem Winkel des Raumes nieder.

Des Liebenden Herz verzehrt sich in Sehnsucht nach der Geliebten;
Und ihre herrliche Schönheit raubt ihm den Verstand.
Einst ward ich gefragt: "Wie schmeckt die Liebe?" Ich gab zur Antwort:
"Die Liebe ist süß, und doch knüpft sie an Leiden ihr Band."

Er hält sich weiterhin zurück, doch am nächsten Tag bietet sich Kût el-Kulûb ihm an:

"Stille dein Begehr an mir!" Er aber unterbrach sie: "Ich nehme meine Zuflucht zu Allah! Das darf nie sein. Wie darf sich der Hund an die Stelle des Löwen setzen?" (…) Doch ihre Liebe zu ihm wuchs dadurch, dass er sich zurückhielt.

Dies scheint mir eines der schwierigsten Aspekte des Flirtspiels: Wie lange und wie stark hält man sich zurück? Ein wenig sich zieren, kann sie (oder ihn) ja auch schar machen, aber irgendwann ist der Zug auch abgefahren, und der andere wirft sich einem Draufgänger an den Hals, der sich um Tändelei nicht schert.

Die Fürstin Zubaida indessen sorgt sich, der Kalif könne etwas von der Missetat mitkriegen, und so wendet sie sich um Rat an eine alte Frau. Diese empfiehlt ihr, eine Holzpuppe anfertigen zu lassen, sie einzuwickeln und sie in der Mitte des Palastes beerdigen zu lassen und dem Kalifen gegenüber zu behaupten, Kût el-Kulûb sei gestorben.

"Will der Kalif die Laken abnehmen lassen, um sie zu sehen, so hindere du ihn daran und sage: "Der Anblick der Nacktheit ist nicht erlaubt."

Tatsächlich befällt den Kalifen große Trauer, als er von seiner Reise zurückkommt, allerdings auch Argwohn, und tatsächlich will er die Leiche auspacken lassen, was ihm aber verwehrt wird. So trauert er einen Monat an ihrem Grab.

 

 

41 Bekannt aus den Nächten 27 und 28 (Geschichte des Verwalters)

41a) Harûn er-Raschîd ist mitnichten ein Nachkomme Mohammeds. Das trifft nur auf die ersten vier Kalifen zu. er-Raschîd gehörte der Dynastie der Abassiden an, die die Ummayaden abgelöst hatten.

Weiterlesen

40. Nacht

Kafûr läuft seinem Herrn entgegen und berichtet, dessen Frau wäre gestorben, woraufhin dieser in großes Geheul ausbricht und nach Hause rennt. Auf dem Weg begegnet ihm sein Weib, die beiden wundern sich. Und Kafûr beömmelt sich wie über einen gelungenen Aprilscherz. Als sein Herr, nachdem er erfährt, dass sich Kafûr auch noch aktiv an der Zerstörung des Mobiliars beteiligt habe, bei ihm beschwert und ihm droht, das Fleisch von den Knochen zu reißen, gibt Kafûr schlaumeierisch zur Antwort, sein Herr habe ihn ja mit dieser Bedingung gekauft, und dies sei erst die halbe Lüge, der zweite Teil folge später in diesem Jahr. Daraufhin will der ihn einfach nur noch loswerden:

"Oh Hund, Sohn eines Hundes!", reif mein Herr, "verfluchtester aller Sklaven, ist dies alles nur eine halbe Lüge? Wahrlich, ist es doch ein ganzes Unheil! Geh von mir, du bist frei in Allahs Namen!"

Die erstaunliche Antwort hierauf: Der Sklave Kafûr will gar nicht freigelassen werden, da die eine Lüge ja noch aussteht. Erst wenn die eingelöst ist, will er verkauft werden. Freilassen darf ihn der Herr aber nicht,

"denn ich kenne kein Handwerk, durch das ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen kann; und diese meine Forderung an dich ist gesetzlich, die Rechtsgelehrten haben sie im Paragraphen von der Freilassung aufgeführt."

Sklavenmentalität als die andere Seite der Sklaverei.

Nach einer Prügelstrafe

ließ mein Herr mich in meiner Ohnmacht und holte einen Barbier, der mich entmannte und die Wunde ausbrannte.

wodurch wir von einer weiteren, eher unappetitlichen Aufgabe der Barbiere erfahren. Aber wer mag sich dann noch von einem solchen Mann rasieren lassen, wenn er weiß, was mit dem Messer nur wenige Stunden vorher geschah. Ohne großer Freud-Fan zu sein: Wer hier keine Kastrationsangst verspürt, ist kein Mann.

Dann nahm er mich und verkaufte mich um einen hohen Preis, da ich jetzt Eunuch war.

Beachtlich: Eunuchen teurer als unkastrierte Sklaven!

Hier zur Rolle der Sklaverei im Islam

Die Zandsch genannten Sklaven waren schwarzhäutige Sklaven aus Afrika, die den Muslimen nicht ebenbürtig galten. Wegen ihrer krassen Unterdrückung erhoben sie sich im Jahr 869 in Basra und nahmen die Stadt zwei Jahre später ein.

***

Dem dritten Eunuch ist nicht nach Erzählen zumute, er erwähnt nur lapidar:

"Ich habe sowohl meine Herrin wie den Sohn meines Herrn gemissbraucht."

Dann klettert er über die Mauer und öffnet sie von innen.

Seltsam ich dachte, das sei schon in der 39. Nacht geschehen.

Die drei schaufeln eine Grube und legen die Kiste hinein, dann verschwinden sie. Am nächsten Morgen, gräbt Ghânim die Grube mit den Händen auf, öffnet die Kiste und entdeckt darin eine schlafende Maid.

Als sie den Wind roch und die Luft in ihrer Nase, da nieste sie. Dann würgte und hustete sie, und aus ihrem Halse fiel eine Pille von kretischem Bendsch.

Bendsch = Cannabis

Als sie nun wusste, wie es um sie stand, rief sie: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed der Gesandte Allahs ist."

Bisher habe ich es hier kaum notiert, aber das Glaubensbekenntnis taucht in beinahe jeder Geschichte auf.

Das Mädchen gibt ihm Instruktionen, sie wieder in die Kiste zu legen und per Maultier oder Kamel in sein Haus zu bringen, wo sie ihm ihre Geschichte erzählen würde.

Schon glühte die Liebe zu ihr in seinem Herzen, denn sie war ein Mädchen, wert zehntausend Goldstücke, und trug Schmuck und Gewänder, die ein großes Vermögen wert waren.

Ob der Schmuck und die Gewänder ihren Teil zu dieser Liebe beitrugen?