Nur ed-Dîn erhob sich darauf und ging ein zu seinem Weibe, der Tochter des Wesirs.
Lassen wir nun den Nûr ed-Dîn und wenden uns seinem Bruder zu!

Unvermittelte erzählerische Ellipse: Schems ed-Dîn ist traurig über das Fortgehen seines Bruders. Aber auch er heiratet, nämlich die Tochter eines Kairoer Kaufmanns. Es kommt, wie es kommen muss (weil durch de Wette angekündigt): Gleiche Hochzeitsnacht, beide Frauen gebären in derselben Nacht, Schems bekommt einen Sohn, Nûr (nur, haha) eine Tochter.
Beide sind über die Maßen schön. Der alte Wesir von Basra stirbt, und Nûr ed-Dîn wird Wesir,

und übernahm die Pflichten seines Amtes und untersuchte die Angelegenheiten und Streitsachen der Untertanen, wie es die Gewohnheit der Wesire ist.

Ist damit angedeutet, dass der Minister auch Richter (Kadi) ist? Oder deutet "untersuchen" eher auf die Funktion eines Staatsanwalts oder eines Mediators?
Sein Amt bringt ihm auch Reichtum: Schiffe, schwarze und auch weiße Sklaven.
Sein Sohn Hasan wird gelehrt und man geht mit ihm diverse Mal den Koran durch. Aber auch seine Schönheit wächst. Wenn er zum Palast des Sultans geht, wartet das Volk auf der Straße, um seine Schönheit bei seiner Rückkehr zu erneut zu bewundern.
Auf seinem zu frühen Sterbebett eröffnet Nûr ed-Din (ja, ich war auch überrascht über sein frühzeitiges Abschmurgeln aus dieser Geschichte) seinem Sohn die eigene Herkunft per Urkunde, die dieser in einen Tarbusch steckt, der unter einem Turban verborgen bleibt. Zum Schluss gibt er ihm fünf Weisungen auf den Weg:

  1. Schließ dich niemandem zu eng an, so wirst du sicher sein vor seiner Arglist.

  2. Sei gegen niemanden hart, auf dass das Schicksal nicht hart gegen dich sei.

  3. Übe Schweigen und kümmere dich um deine eigenen Fehler eher als um die Fehler der anderen Menschen!

  4. Ich warne dich, Wein zu trinken!

  5. Erhalte deinen Besitz, und er wird dich erhalten! (…)
    Spare die Piaster,
    so hast du Pflaster!

Pflaster???
Ich muss gestehen, dass ich mich an keines dieser Gebote halte, und nur gegen das erste as Überzeugung verstoße.

Da Hasan die Trauerzeit für seinen Vater auf ungebührliche Weise überschreitet, will der Sultan ihn töten lassen. Doch ein ihm wohlgesonnener Mamluk warnt ihn, und Hasan flieht auf einen Friedhof, wo er einen Juden trifft,

der aussah, wie ein Geldwechsler.

Dieser kauf ihm die Waren eines noch erwarteten Schiffes ab.
Hasan legt sich schlafen, und hört über sich zwei rechtgläubige Dämonen seine Schönheit bestaunen. Er erfährt außerdem, dass seine Base, da sein Onkel sie dem Sultan nicht zur Frau geben wollte, mit einem buckligen Stallknecht vermählt werden soll.

 

21. Nacht
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