Keith Johnstone and the servant

For Keith Johnstone the servant is the prime example of the low status. I’ve always felt there’s something wrong about it.
Charles Carson (Downtown Abbey) puts it this way: “You must remember that a good servant at all times retains a sense of pride and dignity that reflects the pride and dignity of the family he serves.”

Für Keith Johnstone ist der Diener das beste Beispiel für den Tiefstatus. Irgendwie hat mich das schon immer gestört.
Charles Carson von “Downtown Abbey” drückt es so aus: “Sie müssen stets daran denken, dass ein guter Diener zu jeder Zeit einen Sinn für Stolz und Würde behält, der die Würde und den Stolz der Familie, der er dient, widerspiegelt.”

Lehrer hinter sich lassen.

“If I’d known Spolin’s work when I started, I probably would’ve copied her and I wouldn’t be here.” (Keith Johnstone)
Sich selbst etwas zu erarbeiten kann oft viel weiter führen, als wenn man sich zu sehr oder zu lange an Lehrer oder Gurus hängt.
Ich ermutige meine Schüler immer wieder, selbst etwas auszuprobieren und mich als Lehrer hinter sich zu lassen.

Storytelling vs. Moment

Zu den Fragen, die mir immer wieder begegnen, seit der Zeit als ich anfing, Improtheater zu spielen, gehört auch diese: Wie können wir überhaupt im Moment sein und gleichzeitig eine gute Story improvisieren? Gibt es da nicht einen Widerspruch? Muss ich nicht doch ein bisschen planen, wenn ich einen guten “Bogen” spannen will? Oder bleibt das Im-Moment-Sein doch die Regel Nummer Eins, und das Ergebnis mehr oder weniger Glückssache?
1. Storytelling-Mechanismen müssen zu Gewohnheiten verinnerlicht werden.
Da Storytelling, so wie andere Impro-Kompetenzen dem einen mehr, dem anderen weniger liegen, muss Storytelling auch trainiert werden. Das fängt von den einfachsten Impro-Tugenden an, z.B. nicht mit Nörgelei beginnen. Fast jeder, der ein Jahr lang improvisiert, hat diese Tugend mehr oder weniger verinnerlicht. Später wird man lernen, wie man mit dem Helden umzugehen hat, wie man Enden baut, wie man eine Story in einem bestimmten Stil oder Genre baut. Im Prozess des Erlernens dieser Fähigkeiten kann es durchaus mal passieren, dass man am Bühnenrand steht und ins Nachdenken kommt: “Wie lasse ich den Helden noch mehr erstrahlen?” Das ist OK, aber es sollte uns klar sein, dass das Nachdenken nicht überhand nehmen darf, nicht mehr als ein, zwei Gedanken, vor allem aber dürfen wir nicht verpassen, was gerade stattfindet und nicht vergessen, was schon geschah.
2. Natürlich passiert es, dass uns Ideen zum Fortgang der Story in den Kopf schießen. Das ist nicht nur “OK”, sondern das ist auch gut. Entscheidend aber ist, wie wir mit diesen Ideen umgehen. Sie dürfen 1. nicht unsere Aufmerksamkeit für den Moment blockieren, 2. sollten wir uns nicht an sie klammern; denn dann verlieren wir den Zugang für die Optionen der Mitspieler, und 3. sollten wir sie nicht forcieren.
Ich betrachte Ideen in der Improvisation (das habe ich hier, glaube ich, schon mal beschrieben) wie Elemente, die durch den Bewusstseinsstrom fließen – spontane Assoziationen. Es ist gut, diesen Strom lebendig zu halten und ab und zu zuzugreifen. Aber lasse ihn nicht ins Stocken kommen.

Power of Limits – The Edge and the terrible low strings

It’s not your instrument. It’s how you’re using it.

“I like a nice ringing sound on guitar, and most of my chords I find two strings and make them ring the same note, so it’s almost like a 12-string sound. So for E I might play a B, E, E and B and make it ring. It works very well with the Gibson Explorer. It’s funny because the bass end of the Explorer was so awful that I used to stay away from the low strings, and a lot of the chords I played were very trebly, on the first four, or even three strings. I discovered that through using this one area of the fretboard I was developing a very stylized way of doing something that someone else would play in a normal way.”(The Edge, U2)

Großzügig mit Ideen

Der erstaunliche Rat in “Save the cat” von Blake Snyder lautet, man solle eine Drehbuch-Idee möglichst vielen Leuten in seiner Umgebung vorstellen und ihre Reaktion testen. Er sei damit immer sehr gut gefahren. Wie argwöhnisch dagegen doch so viele sonst ihre literarischen Ideen hüten, ständig in der Angst, jemand könnte sie “klauen”.
Im Improtheater ist ja Großzügigkeit eine der Haupttugenden auf der Bühne. Aber ich freue mich auch, dass es sich in der internationalen Szene eingebürgert hat, mit Formaten großzügig umzugehen. Als äußerst produktiv und freigiebig muss man hier Randy Dixon bezeichnen, der das Projekt “Living Playbook” begründet hat, in dem er auch viele der von ihm erfundenen Langformen gesammelt hat.
(Dem Vernehmen nach musste Johnstone dazu fast gezwungen werden, “Theatersport” schützen zu lassen, damit in den USA nicht andere ihre Finger drauf legen. In Deutschland ist “Theatersport” übrigens, entgegen anderer Gerüchte, frei, jede Gruppe kann sich “Theatersport Kleinsiehstenicht” nennen.)