Umfrage bei der Chaussee der Enthusiasten : Wer hält den Streik der Lokführer für gerechtfertigt?
5% meinen, es sei gut, dass sie streiken.
5% meinen, es sei nicht gut.
Die anderen haben keine Meinung. Udo Tiffert erklärt später, die Lokführer bekämen im derzeitigen System nicht einmal ihre langen Reisezeiten angerechnet, so dass ein Lokführer durchaus mal 12 Stunden unterwegs ist, aber nur 6 Stunden bezahlt bekommt.

Seltsame Streikformen:

  • Studentenstreik: Wer bestreikt wen? Die Studenten sich selbst? Lehrveranstaltungen fallen aus, umso schöner für die Professoren, die sich ihren prestigeträchtigeren Forschungs- und Publikationsaufgaben widmen können. Mit jedem Wintersemester probiert sich eine neue Generation an dieser Protestform aus. Dass das auch kulturell angenehme Folgen hat, zeigte sich im FU-Streik 1988/89, als das Mittwochsfazit gegründet wurde. Mein erstes Wintersemester 1990/91 an der Humboldt-Universität begann mit einem Streik, der eine doppelte Stoßrichtung hatte: Gegen Abwicklung der Professoren und Dozenten sowie gegen die finanzielle Beteiligung Deutschlands gegen am Krieg der USA gegen den Irak. Hat ein Studentenstreik eigentlich je etwas bewirkt?

  • Konsumstreik: Hat je jemand wirklich aufgrund dieses Streiks auf etwas verzichtet?

  • Sexstreik: Angeblich schon im alten Griechenland zur Anwendung gekommen (Lysistrata). Auch hier fragt sich, ob die Damen sich nicht selbst um eine Freude bringen.

  • Hungerstreik: Die Waffe des Schwächsten richtet sich ebenfalls gegen sich selbst. Ich erinnere mich an eine Szene aus "Ernst Thälmann, Sohn seiner Klasse", als die politischen Gefangenen eines Zuchthauses (Brandenburg?) in den Hungerstreik treten und der sadistische Wärter einen jungen Häftling zu verführen sucht, indem er in der riesigen Topf rührt. Dem jungen Kommunisten gehen die Augen über, aber das Klassenbewusstsein ist stärker. Er tritt den Topf um. Ärzten ist völkerrechtlich die Beteiligung an Zwangsernährung untersagt. Wer also ein brutales Regime führt, lässt am besten den Hungerstreik andauern und ignoriert die Konsequenzen.

  • Lesebühnenstreik: Könnten wir, wenn wir wegen der kümmerlichen Gagen mal einen Streik begönnen, die Zuschauer dazu bringen, mehr zu zahlen?

***

Mit dem Schlachtruf "Blutrache für Lukas" stürmen die Christen auf Scharkân ein, und ein unbekannter Ritter aus den Reihen der Muslime steht ihm zur Seite. Erst später gibt er sich als sein Bruder Dau el-Makân zu erkennen.

Auch dies könnte eine Übernahme des Motivs aus der Ilias sein.

In einer entsetzlichen Schlacht werden die Heere der Christen aufgerieben und ihre Schiffe gekapert. Konstantinopel, das zum Freudenfest geschmückt war, bricht in Trauer um die Gefallenen aus.

Doch Dhât ed-Dawâhi wäre nicht die Gerissene, als die wir sie kennen.

Hundert syrische Christen sollen mit ihr verkleidet als Muslime zum bagdadischen Heer ziehen.

92. Nacht
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