Der Ehevertrag ist unterschrieben.

Darauf gab sie den Zeugen ihren Lohn, und die gingen dorthin, von wo sie gekommen waren.

Das ist doch mal eine schöne rätselhafte Lakonie bei der sonst so detailreichen und redundanten Erzählweise.

Die Maid führt Azîz zu ihrem Lager und entkleidet sich mit den Worten

"Im Erlaubten ist keine Sünde."

Wie deppert ist dieser Azîz eigentlich, dass man ihn mit solchen Tautologien behelligen muss? Und was hat er, dass sich die Weiber um diesen Trottel reißen?

"Geliebter, tu dein Bestes! Ach ich bin deine Sklavin. Wohlan, tu es ganz! Bei meinem Leben, lass es mich mit der Hand in mein Innerstes hineintun."

"Hineintun" ist ja auch mal ein schön banales Verb für diesen Vorgang.

Am nächsten Morgen will er das Haus verlassen und muss erst daran erinnert werden, dass er ja nun verheiratet ist und seine Hahnespflichten zu erfüllen hat. Außerdem ist die Tür versperrt und öffnet sich erst am nächsten Neujahrstag. Und so verrichtet Azîz ein Jahr lang sein Hahnesgeschäft und wird mit einem Kinde gesegnet.
Am nächsten Neujahrsabend erst darf er das Haus verlassen, nicht ohne das Versprechen zu geben, noch in derselben Nacht zurückzukehren.
Und wie zu vermuten war, zieht es ihn zum Garten, wo er es mit "der Tochter der listigen Ränkeschmiedin" so oft getrieben hatte.

124. Nacht
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