Kamar versucht, die Prinzessin zu heilen, ohne direkt in ihr Gemach zu gehen.

Verwundert über seine Worte entgegnete der Eunuch: "Wenn du sie von hier aus heilest, so ist das ein größerer Beweis deiner Vortrefflichkeit."

Kamar ez-Zamân setzt sich nieder, lässt sich Schreibzeug bringen und beginnt gereimte Prosa und Verse zu schreiben, u.a.

Ich schreibe, und mein Herz begehrt nur dein zu denken,
Das Auge ist mir wund vom Blute, das es weint.
Den Leib bedeckt das Feuer der Sehnsucht und er Trauer
Mit einem Hemd der Hagerkeit, dem Leid sich eint.
Ich klage die Liebe an bei dir, seit sie mich peinigt
Und der Geduld ist mir die Stätte weggerafft:
Sei huldvoll, hab Erbarmen, bezeuge deine Neigung:
Mein Herze ist zerrissen durch der Liebe Kraft.

Allein Kamar ez-Zamâns gereimte Unterschrift ist eine Seite lang.

Und zuletzt schrieb er auf die Rückseite des Briefes

Ich sende deinen Ring, den ich einst eingetauscht,
Als wir uns nahe waren, schick du mir deinen Ring.

Der Eunuch spielt nun den Postillon d’amour.

204. Nacht
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