Website-Analye November
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So, 26.11.06

Spielerei auf einer Website zum Verändern des eigenen Gesichts.

Ich als Afrikaner und Ost-Asiate

Ich als Teenager und Greis
 

Kein Eintrag zu Proust bei Jochen

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Mo, 27.11.06

Mini-Show zu zweit vor Schülern der Leibniz-Schule, um Schüler in den Kurs von Steffi zu lotsen. Es funktioniert, wie es eben in einer Schule funktionieren kann. Man geht an die stimmliche und autoritäre Grenze. "Pssst" funktioniert bei Jugendlichen nicht.
Muss bei "Leibniz" immer umdenken, weil ich ihn mit Lessing in die Literatur-Ecke stelle (so wie einige andauernd Händel und Haydn verwechseln). Dann erinnere ich mich wieder Philosophie und Mathematik.
Schlage nach: Er hat parallel mit Newton die Infinitesimalrechnung erfunden. V.a. stammen die Zeichen des Integrals und die Schreibweise des Differentials von ihm. Kreiszahlberechnung: 1 – 1/3 + 1/5 – 1/7… = Pi/4 (Ich dachte nicht, dass sich Pi überhaupt durch eine derartige Gleichung darstellen ließe.) Leibniz entwickelte das Dualsystem. Eine Rechenmaschine, die multiplizieren, dividieren und Wurzel ziehen kann. Theodizee.
Arbeite wieder ein paar Stunden an der Website.
Am Nachmittag in die Sauna. Wieder die Plaudertaschen, die die diversen Sportsereignisse auswerten, vor allem Axel Schulz, aber auch Tischtennis, Handball, Fußball. Diesmal stört es mich weniger, aber ich muss einen geeigneteren Tag oder eine andere Zeit finden. Ich dachte immer, es sei ungeschriebenes Gesetz in der Sauna, leise zu sein, vor allem wenn Fremde anwesend sind. Aber weshalb sollten sich die Grobiane nach mir richten? Sie sind schließlich in der Mehrheit!
Probe zu viert. Die Grundlagen des Probens in einer demokratischen Gruppe müssen noch mal besprochen werden.

J.S.: "Gestern war ich aber aus seelischen Gründen nach einem halben Jahr wieder einmal in der Sauna und habe dort Proust gelesen, was eine ideale Sauna-Lektüre ist, die es einem erspart, ständig in der Auto-Bild blättern zu müssen, um sich von den "Stellen" abzulenken, wie bei Houellebecqs "Plattform". Das künstliche Vogelgezwitscher im Saunaraum, die nun schon im dritten Jahr laufende "O, Champs-Elysées…"-CD im Ruhebereich."
Amüsant, die Sauna-Koinzidenz. Aber CDs im Ruhebereich sind ja wohl das Schlimmste. Das hat nicht mal die Sauna in der Libauer drauf.

Aufgeschobene Arbeit bei Marcel. Das kann nur die Recherche sein. Aber selbst nach dem überstandenen Duell gönnt man sich eine Pause.
M.P./J.S.: "Daher hat man auch in der Liebe nicht wie im gewöhnlichen Leben nur die Zukunft zu fürchten, sondern sogar die Vergangenheit, die oft erst nach der Zukunft Gestalt annimmt, und wir denken dabei nicht nur an eine Vergangenheit, von der wir erst nachträglich etwas erfahren, sondern an diejenige, die wir schon lange in uns getragen haben, in der wir aber mit einem Male erst zu lesen lernen." Ja, die gemeinsame Vergangenheit plötzlich zu verstehen, ist eine quälende Angelegenheit. Erst recht, wenn man die Tendenz hat, alles immer gegen sich auszulegen. Dann braucht man nicht einmal nur zu beobachten, daß sie jemand anderem Blicke zuwirft, es reicht schon, zu beobachten, daß sie es nicht tut. Denn daraus schließt man, wie angestrengt sie sich zu verbergen bemüht, was in ihr vorgeht."
Das nun geht schon bald über Eifersucht hinaus, in den Eifersuchtswahn, eine Form der Paranoia, bei der jede Äußerung, jedes Abstreiten, letztlich alles als Beleg für die vermeintliche Untreue genommen wird, und die psychodynamisch gedeutet werden kann als projizierter Wunsch, selber untreu zu sein.

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Mo, 27.11.06 (der zweite Eintrag!)

Jochen in der Apotheke: "Wie schlimm es denn sei, fragte sie und vermied das böse Wort Depression. "Das ist es gar nicht", sagte ich lächelnd, wie ein Alkoholiker, der noch nicht zu seiner Krankheit steht. Aber wofür dann das Johanniskraut? "Ja, ich weiß auch nicht, eigentlich kam der Tip von meiner Mutter." "Die kleinere Dosierung reicht eigentlich bei normalen Herbstdepressionen." "Die hab ich ja gar nicht, das soll gegen Liebeskummer sein."
Laut einer nicht mehr ganz so neuen Studie verdanken Mittel gegen Depression ihre Wirkung dem Placebo-Effekt, weshalb sie auch dringend empfohlen werden.

M.P.: "Eine Frau aber, die uns während einer gewissen Zeit gesagt hat, wir seien alles für sie, ohne daß sie dabei auch alles für uns gewesen wäre, eine Frau, die wir mit Vergnügen sehen, küssen, auf unseren Knien halten, versetzt uns in größtes Erstaunen, wenn wir auch nur an einem plötzlichen Widerstand spüren, daß wir nicht ganz und gar über sie verfügen." Wieder Haben, Haben, Haben. Es kann doch nicht sein, dass man Fromm gegen Proust ins Feld führen muss!
Jochen über die Vorteile kompetenter Telefonfräuleins, "das darüber entscheidet, was es kostet und ob man es [das Gespräch] fortsetzen darf." Allerdings will er sowohl Rabatte für banale Gespräche als auch Subventionen für Gespräche, die von allgemeinem Interesse sind. Fragt sich nur: Wer soll zahlen?

Di, 28.11.06

Arbeite immer lustloser bei amnesty international. Dass es wichtig ist, vergisst man manchmal, wenn wir uns in verwaltungsmäßigem und organisatorischem Hin und Her verlieren.

Ursache der Krise sei der Serotonin-Spiegel. Ob man eine Tablette gegen diese Zustände nehmen würde. "Vielleicht gleich auch gegen alle anderen unangenehmen Gefühle, wie Neid, Angst, Ungeduld, Gier? Als Mensch, der vollständig davon befreit wäre, müßte man auf die anderen wie ein Roboter  wirken."
Oder gerade nicht! Wenn wir uns diejenigen anschauen, die diese Zustände am wenigsten im Griff haben – bockige Vierjährige und durchdrehende Pubertierende – so weiß man schon, dass sie ein Problem damit haben, ihre Impulse zu kontrollieren. Es ginge ja nicht darum, die Impulse zu verdrängen oder zu verleugnen, sondern nicht zum Opfer dieser Impulse zu werden. Welche Gefühlszustände kann ich erreichen, wenn ich beispielsweise meinen Gier-Impuls beobachte und mit ihm spiele, ihn umwandle, statt ihm wie ein Kleinkind blind nachzugeben? Es müssen ja auch nicht Tabletten sein – da gibt es ganz andere Möglichkeiten. Aber als Europäer fühlt man sich vom Mediziner erst ernstgenommen, wenn man was zum Schlucken bekommt. Zugegeben – die Eifersucht ist eine schwere Krankheit, aber gerade sie ist nur zu überwinden, wenn wir ihr nicht nachgeben, wenn wir die klaren Momente der Einsicht nutzen, um uns zu verdeutlichen: Sie ist das Gegenteil von Liebe.

27.-28.11.06
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