Nicht genug, dass ich meinen Rucksack auf dem Weg in die USA mit Lektüreballast beschwerte, ich konnte an keinem Barnes & Noble vorbeigehen, ohne diesen Bücherhökern Geld in den Rachen zu werfen. Wissensgier? Sucht nach Entertainment? Angst vor Langeweile? Glaube, durch den Akt des Geldausgebens Weisheit zu erlangen?

  1. Michael G. Trachtman: „The Supremes‘ Greatest Hits. The 34 Supreme Court Cases That Most Directly Affect Your Life“ – fast durchgelesen. Eine schöne kurze Darstellung der Entwicklung der amerikanischen politischen Entwicklung anhand der Rechtsprechung der 3. Gewalt („third branch of government“). Statt eines hammerförmigen Bleistifts im Giftshop des Supreme Court gekauft.
  2. Firoozeh Dumas: „Laughing Without an Accent. Adventures of an Iranian at Home and Abroad“ – bisher ungelesen. Auf dem Heimflug neben mir eine iranische Familie. Muss feststellen, dass mir die einfachsten Vokabeln inzwischen weggerutscht sind. Brauche 5 Minuten, um mich an das persische Wort für „Essen“ zu erinnern.
  3. John Wright: „Why is that so funny? A practical Exploration of Physical Comedy“ – bisher nur abschnittsweise durchblättert. Scheint aber inspirierend zu sein, da er das Clowneske nicht zu albern beschreibt.
  4. Barack Obama: The Audacity of Hope. Thoughts on Reclaiming the American Dream“ – innerhalb von fünf Tagen durchgelesen. Ich hätte nur vier Tage gebraucht, wenn ich es nicht zwischendurch in der Chicago-U-Bahn verloren hätte. Er beschreibt schön die Hybris, denen ein Politiker im Senat ausgesetzt ist, reflektiert seine Rolle als Vater, als „Schwarzer“, die Möglichkeiten des Wandels in den USA.
  5. Andy Goldberg: „Improv Comedy“. Abschnittsweise gelesen. Das meiste natürlich bekannt, aber einige kleine Anregungen finden sich doch.
  6. Patrick Lindsay: „Now is the time. 170 ways to Seize the Moment“ – stichprobenartig gelesen. An einem deprimierenden Tag in Chicago gekauft, in der Hoffnung, es helle mein Gemüt auf. Außerdem bin ich für Listen empfänglich, die einem Lösungen versprechen.
  7. Philip Roth: „Portnoy’s Complaint“ – gekauft in Washington, DC. Noch nicht begonnen. Aber neugierig, diese Bildungs- und Amüsierlücke zu schließen.
  8. Bernard Malamud: „The natural“ Ein Baseball-Roman. Gefunden auf einer Blumenrabatte in der Fußgängerzone von Charlottesville, VA.
  9. Nicholas Dawidoff: „The Catcher was a spy. The Mysterious Life of Moe Berg.“ Gefunden ebenda. Der Titel erinnert natürlich an Salinger. Zwei Bücher gefunden, eins verloren, ich mache also Plus?
  10. David Richo: „The Five Things We Cannot Change: And the Happiness We Find by Embracing Them“ Gekauft in Washington, DC. Abschnittsweise gelesen. Wir können nicht ändern, 1. dass sich alles ändert und vergeht, 2. dass nicht alles nach Plan verläuft, 3. dass das Leben nicht immer fair ist, 4. dass Schmerz ein Teil useres Lebens ist und 5. dass Menschen nicht immer liebevoll und loyal sind. Wie, so fragt Richo, gehen wir damit um? Ignorieren wir diese oft schmerzhaften Wahrheiten? Wehren wir uns gegen sie? Schaffen wir uns Ausflüchte? Oder gelingt es uns, sie zu umarmen? (Mein Lebenshilfe-Literatur-Stapel hat in den letzten 2 Jahren ordentlich zugenommen. Bin ich nun schlauer oder hilfloser?)
  11. Elizabeth Gilbert: „Eat, Pray, Love“ Gekauft auf dem Flughafen in Amsterdam. Nach 50 Seiten dann doch beiseite gelegt. Zu geschwätzig. Und warum soll ich mir die verplapperte Lösung von Miniproblemen einer reichen Newyorkerin durchlesen?
  12. John Steinbeck: „Of Mice and Men“. Gekauft in Washington, DC. Bisher ungelesen. Obwohl ich „Grapes Of Wrath“ immer noch für ein großes erzählerisches Werk halte, habe ich seit 1993/94 nichts mehr von Steinbeck angefasst. Das ändere ich nun.
Büchersucht
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