Nun fresse ich mich durch den dritten Teil der Gulag-Trilogie von Solschenizyn; jede Restsympathie für den Kommunismus wird gnadenlos getilgt. Aber ich habe mich den 1001 Nächten verschrieben. Auf die Suche nach der verlorenen Zeit anspielend, meint Solschenizyn irgendwo sinngemäß, die Westler schrieben über Kekse, die Russen über den Tod.

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Wie wir bereits geahnt haben, ist ein Vers der beste Weg, um um Gnade bei einem Kalifen zu bitten. Dieser antwortet:

Mein eigner Stamm erschlug, Umaima, meinen Bruder;
Drum, schieß ich auf den Stamm, trifft mich mein eigner Pfeil.

Man wirft sich noch eine Weile gegenseitig Verse das Thema Großzügigkeit betreffend an den Kopf. Und um das Momentum dieser Story in Gänze zu verstehen, müsste man wohl noch tiefer in die religiös bis sektiererisch anmutenden Streits über die Kalifennachfolge eindringen.

Unser Flüchtling vergisst aber auch nicht, von seinem Helfer als auch von seinen Feinden zu berichten. Die Freigelassene, die ihn verriet, gesteht, auf die Frage, warum sie das getan habe:

"Aus Geldgier." (…) Weiter fragte der Kalif: "Hast du ein Kind oder einen Gatten?" Als sie das verneinte, befahl er ihr hundert Peitschenhiebe zu geben und sie auf Lebenszeit einzukerkern.

Der Bader wird zum Lohn für seine Hilfe zum Krieger und der Krieger zum Bader.

Ferner verlieh er ihm [dem ehemaligen Bader] ein Ehrengewand und dazu noch einen jährlichen Sold von fünfzehntausend Dinaren.

Die Verleihung des Ehrengewandes steht, wie wir wissen, meist am Ende der Geschichte. Und so folgt nun:

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Die Geschichte von Abdallah ibn Abi Kilâba und der Säulenstadt Iram

Abdallah ibn Abi Kilâba sucht in den Wüsten der Länder von Jemen und des Landes von Saba seine Kamele, die ihm fortgelaufen waren.

Guter Einstieg. Wie groß muss eine Herde sein, damit man sich auf eine solche Suche macht?

Auf seiner Suche trifft er auf eine verlassene Festung, die von Burgen umgeben ist.

276. Nacht
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