Hans Magnus Enzensberger: "Das Deutsche-Bahn-Kritisieren – noch so ein Volkssport, an dem ich nicht teilnehme. Der Zug ist ja, im Gegensatz zum Flugzeug, immer noch ein relativ zivilisiertes Verkehrsmittel. Leibesvisitationen finden dort nicht statt. Mann wird nicht angeschnallt. Man kann aus dem Fenster schauen."
Hans Magnus Enzensberger: "Heiterkeit ist eine moralische Frage. Mürrische Leute, die andere mit ihren Problemen behelligen, die halte ich für rücksichtslos." (aus Zeit-Magazin 12.8.2010)
Heiterkeit ist trainierbar, klar. Wieviel Training braucht man, bis man dahin kommt, morgens entscheiden zu können, am heutigen Tage glücklich zu sein.
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Es gab niemanden in Basra, weder Mann noch Weib, der nicht gekommen wäre, um sich die Bestrafung jenes Jünglings anzusehen.
Der Kadi räumt ihm noch eine Chance ein:
"Vielleicht hast du weniger als das Mindestmaß gestohlen?" 298
Weder auf dieses Angebot noch auf die Frage, ob er vielleicht ein gemeinsames Anrecht auf einen Teil der Sachen habe, geht er ein.
Chalîd erzürnt über die Verstocktheit des Jünglings dermaßen, dass er ihn mit der Peitsche schlägt.
Dann rief er den Schlächter, damit er ihm die Hand abschlage.
Man beachte, dass diese Aufgabe hier vom Schlächter übernommen wird. Ob sein Beil nun Menschen- oder Rinderknochen zerteilt, ist wohl einerlei.
Ein schönes junges, aus Trauer in Lumpen gehülltes Mädchen, tritt im letzten Moment hervor und übergibt Chalîd ein Gedicht, in dem sie ihre Liebe zum jungen Mann bekennt und dessen Unschuld beteuert.
Sind Im-letzten-Moment-Szenen eigentlich per se ein Zeichen für Kitsch?
Sie bekennt, dass sie und der Jüngling Geliebte seien. Und als dieser sie besuchte, kamen überraschend ihre Brüder und ihr Vater nach Hause. Er behauptete, ein Dieb zu sein, um ihr die Schande zu ersparen.
Chalîd, gerührt von der Geschichte wie der Tyrann in Schillers Bürgschaft, gibt sowohl dem Jüngling als auch der Maid zehntausend Dirhems unter der Bedingung, dass der Vater der Ehe zustimmt. Dieser tut es.
Chalîd aber lobte und pries Gott und hielt eine schöne Predigt.
298 Mindestbetrag des gestohlenen Gutes beträgt einen Viertelgolddinar.