Nervös macht sich der Eunuch nun auf die Suche nach dem die Nachtruhe störenden Rezitator. Der Einzige, den er wachend findet, ist der Begleiter von Dau el-Makân, der Heizer,

den er mit unbedecktem Kopfe dasitzen sah.

Welche Art von Indiz das sein soll, ist unklar. Zu welchem Anlass nimmt man denn die Kopfbedeckung ab?

Der Heizer streitet abermals ab, der Verfasser der Verse zu sein.

Darauf küsste er dem Eunuchen das Haupt und sprach ihm gut zu, bis dieser ihn verließ.

Eine etwas aus der Mode gekommene Praxis: Einen Ordnungshüter aufs Haupt küssen um ihn zu besänftigen.

 woraufhin sich der Eunuch versteckt, da er es nicht wagt, ohne Dichter zu Nuzhat ez-Zamân zurückzukehren. Und wieder beschwört der Heizer den aus der Ohnmacht erwachenden Dau el-Makân, mit dem Rezitieren aufzuhören. Ohne Erfolg:

Ich weise jeden Tadler zurück;
Denn sein Tadel quälte mich.
Er schilt mich, aber das weiß er nicht:
Durch sein Gebaren reizte er mich.
Verleumder sprachen: "Er fand Trost."
"Durch Liebe zur Heimat", sagte ich.
Sie fragten: "Was ist schön an ihr?"
Ich sprach: "Was trieb zur Liebe mich?"
Sie fragten: "Was macht sie so wert?"
Ich sprach: "Was trieb ins Elend mich?"
Von ihr zu lassen – das sei fern,
und tränkte der Kelch des Leidens mich!
Auf einen Tadler höre ich nicht,
Schilt er wegen Liebe mich.

Der Eunuch tritt auf Dau el-Makân zu, und beide begrüßen sich höflich.

73. Nacht
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