Oftmals mag es genügen, im Unterricht bestimmte Spiele zu spielen, die sozusagen selbst-lehrend sind. Aber die meisten Übungen, Spiele und Szenen bedürfen auch einer hohen kreativen Wachsamkeit des Lehrers. (Das betrifft wahrscheinlich das Lehren überhaupt, nicht nur das Lehren von Impro.) Es wird immer wieder einen Schüler geben, der die Aufgabe nicht umsetzen kann oder der nicht einmal kapiert, worum es geht. Wichtig hier: Immer wieder neue Bilder zu finden, sich in den Schüler hineinzuversetzen und eine Sprache zu finden, mit der er etwas anfangen kann. Aber andererseits sollte man die Schüler auch nicht unterfordern. “Ich kann das nicht” sollte (abgesehen von echten physischen Beschränkungen abgesehen) nicht als Entschuldigung durchgehen. Natürlich “können sie das nicht”. Aber um es zu lernen, sind sie ja da.
Sicherlich – oft haben die Schüler ein bestimmtes Bild davon, was sie erwartet und was sie selbst erwarten. Sie wollen z.B. Improtheater nutzen, um in der Uni spontaner zu sein und besser rüberzukommen. Sie haben Spontaneität bereits mit einem bestimmten Bild von Spontaneität belegt, z.B. verbal schlagferig zu sein. Sie bewundern spontane Impro-Schauspieler, aber scheuen sich, den Schritt der emotionalen Verkörperung mitzugehen und begründen das damit, dass sie das nicht können, und dass es ihnen um etwas anderes gehe. Ihnen über Umwege zu zeigen, dass auch das, was sie nicht verstehen, hilfreich sein könnte, ihnen Ängste zu nehmen, das ist die schwierige Aufgabe des Lehrers.

Kreativ Kreativität lehren
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