Kamar ez-Zamân beschließt zurückzureisen und Budûr lässt sich von ihrem Vater die Erlaubnis geben mitzureisen. Diese erteilt er mit der Bedingung einmal im Jahr besucht zu werden.

Eine nicht unerhebliche Bedingung, wenn man bedenkt, dass allein die Reise jedes Mal mehrere Wochen dauert und Berliner Studenten heute schon zu heulen anfangen, wenn sie mal zu Weihnachten ihre Eltern in Stuttgart besuchen sollen.

Sie machen sich auf den Weg, und als sie eines Tages rasten, entdeckt Kamar ez-Zamân seine junge schlafende Frau in aprikosenfarbenem Seidenhemd, das vom Wind abgehoben wird, so dass ihre Brüste und ihr schneeweißer Leib sichtbar werden.

In jeder seiner Falten hätte eine Unze von Behennussöl Platz gefunden.

Schneeweiße Haut und zentimetertiefe Falten. Ein seltsames Schönheitsideal!

Kamar ez-Zamân öffnet ihr nun die Hose und findet an einer Schnur einen Stein, in den eine im Dunkeln nicht lesbare Schrift eingraviert ist.

"Wäre dieser Stein nicht ein großes Kleinod für sie, so hätte sie ihn nicht in dieser Weise an die Schnur ihrer Hose festgebunden und ihn nicht an der sichersten Stelle bei sich verborgen, um ihn nicht zu verlieren."

206. Nacht
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