Das erste abgearbeitete Geburtstagsgeschenk ist, neben zwei Tafeln Schokolade, die Serie "the office", von der ich jetzt fast täglich eine Folge gesehen habe. Und ich weiß immer noch nicht, was ich davon zu halten habe. Eine brillante Idee schön umgesetzt, gute Schauspieler, denen sicherlich eine Menge Freiheit in der Umsetzung gegeben wurde. Selbst die ekelhaften Charaktere sind intelligent, was gerade der Punkt ist, weshalb sie so gruselig sind. Und dennoch – es zieht mich runter. Ich bin hinterher jedesmal deprimiert. In der letzten Folge der zweiten Staffel kann man zwar wirklich Mitleid bekommen mit David und dem Pärchen, das sich nie kriegen wird. Aber es bleibt immer ein schaler Geschmack zurück. Vielleicht kann man ja so etwas nur gucken, wenn es einem gerade blendend geht oder wenn man selber jegliche Hoffnung verloren hat. Die richtige Serie zur falschen Zeit.

Fr, 17.11.06

Euphorisches Feedback einer Agentin, die de Chaussee vermitteln will. [Nachtrag 2008: Auch dieser Ansatz versickert.]
Die erste Staffel des Umzugs in die Wohnung meiner Schwester beginnt heute schon. Meine Eltern nehmen fünf Kisten von mir mit.
Gespräch mit R., der berichtet, sich mit seiner Ex von vor 5 Jahren seit langem mal wieder getroffen zu haben. Alles harmlos, aber als ihm beim Umarmen ihr Geruch in seine Nase stieg, musste er sich schon zusammenreißen, um nicht zu weinen. Diesen Hunger habe er nie wieder gespürt. Versuche, ihn zu trösten. Alles habe eben seine Zeit, und mit seiner jetzigen Flamme sei er doch glücklich. Ja eben, meint R., das sei es ja gerade, deshalb habe ihn dieses Erlebnis so verschreckt.
Surfen bei Youtube, und dann finde ich endlich eine schöne uralte Aufnahme der Stones. Ihr I’m Alright ist fast Punk. Die drei Silben brüllen sie raus, immer und immer wieder, dazu ein bisschen improvisiert, aber sie verstecken ihre Sexualität nicht. Ihr Schreien ist keine Gebärde der Hässlichkeit, sondern es sind Brunftschreie. Ich schicke es an C., von dem ich 1986 erfahren habe, worum es bei den Stones wirklich ging.
Der Internetbursche, der unsere Texte verwerten will, dem ich aus Höflichkeit geantwortet hatte, listet sieben Vorteile auf, die "die Brauseboys" hätten, wenn wir unsere Texte ins Netz stellen. Ich lächle entspannt.
Leicht verspätete Geburtstagsgrüße aus Beirut. Wie ich mich freue!
Abends Tanzworkshop. Entspannung zu Beginn. Ich schlafe fast ein. Dann aber wieder gut neue Impulse.
Abends Dunkeltheater. Ein zum großen Teil angeheitertes Publikum. Aikido-Ansatz. Deren Energie in die eigene umwandeln und dann etwas Gutes draus machen.

Keine Proust-Lektüre bei Jochen

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17.11.06
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