Auf dem Weg zur Physiotherapeutin. In der U-Bahn fährt meine Hand in die Hosentasche. Ein Bonbonpapier. Im Alter von 2 oder 3 Jahren lernte ich, Bonbonpapier nicht einfach auf die Straße, sondern in den Papierkorb zu werfen. Und wenn gerade keiner in der Nähe sei, behalte man es eben in der Hosentasche. Seitdem quellen meine Hosentaschen über mit Dingen, die später woanders abgelegt werden sollen. Wenn ich also jetzt plötzlich stürbe und man mich so fände, müsste man aus meiner Hose folgendes aussortieren:
– ein gebrauchtes Papiertaschentuch
– drei Euro
– mein heutiger Adventskalenderinhalt: zwei Hunde-Witze, einer gezeichnet, einer geschrieben, eingefaltet in eine Hundepostkarte
– mein Schlüsselbund mit Schlüsseln für: Wohnungstür, Haustür, Fahrrad, Briefkasten, drei nicht zuordenbare Schlüssel, ein Schlüssel aus meiner früheren Kammer in der Libauer Str. 9, der mir nun als Flaschenöffner und Erinnerungsstück dient, die Schlüsseltasche mit kaputtem Reißverschluss, ganz blass darauf noch zu entziffern: "Autohaus  […..]sthof"
– meine Armbanduhr
– eine Rolle Tesafilm
– eine angerissene Kaugummipackung "Wrigley Extra Kariesschutz" (nicht empfehlenswert)
– eine leere (von mir taktil als Bonbonpapier) eingestufte Folie einer Lactaid-Kapsel

In der Tasche des Parka:
– zwei Wärmepads
– Inhalt des Adventskalendertürchens vom 7.12.
– Bandmaß aus dem Bauhaus
– leere Kaugummipackungen
– ein Stofftaschentuch (benutzt)
– eine Packung Aldi-Papiertaschentücher "Super Soft" (Wie kommen die zu mir?)
– Fünfteiliges Taschenmesser (Ausklappbar zu Messer und Gabel)
– zwei leere Mini-Haribo-Goldbären-Tüten
– eine abgelaufene Kurzstreckenfahrkarte, abgestempelt am S-Bahnhof Storkower Straße
– Küchenpapiertuch (zum Abwischen des Fahrradsattels benutzt)
– zwei schwarze Strickstoffhandschuhe
– zerknüllter Wegweiser für RAW-Besucher, die ins "Skandal" umgeleitet werden sollen
– Kaugummipapier
– Kaugummipackung
– kleines Taschenmesser meiner Oma, dass ich gestern geschenkt bekam: Perlmuttgriff, zweiteilig
– Portemonnaie mit etwas mehr als 100 Euro, eigene und fremde Visitenkarten, 10-Uhr-Monatskarte, Fahrrad-Ticket AB, Personalausweis, Krankenkassenkarte, Bahncard, Video-Collection-Karte, zerschnittene Kreditkarte, ohne die ich neulich nicht hätte reisen können, und das obwohl sie ungültig war.

Bin ich der Typ, der solche Dinge mit sich herumschleppt? Zwei Messer und lauter Kaugummis? Hundewitze und zerschnittene Kreditkarte? Tesafilm? "Kennen Sie diesen Mann?" Ich hätte verneint.

***

Der Sultan aber wunderte dich in Gedanken auch über die Mutter Alâ ed-Dîns, wie sie früher in ärmlichen Kleidern zu ihm zu kommen pflegte, während ihr Sohn doch über so gewaltige Reichtümer verfügte.

Auch wir wundern uns, aber dieser Widerspruch scheint konsequenzlos zu bleiben.

Am Nachmittag findet noch ein kleines Turnier statt, bei dem

Alâ ed-Din sie alle besiegt hatte.

Dass er sich Reiterkünste vom Marid gewünscht hatte, erfahren wir nicht. Ebensowenig, dass er sie anderswo erworben habe, oder dass der Geist sie ihm überhaupt verleihen könne, denn bisher besteht ja seine Leistung vor allem in der überpünktlichen Lieferung von Waren und Dienstleistungen.

Prinzessin Badr el-Budur betritt nun auch Alâ ed-Dîns Palast, doch zunächst, kommt noch eine 80köpfige Girlgroup des Wegs.

Nun begannen die Mädchen ihre Finger zu regen, so griffen in die Saiten und spielten klagende Wiesen, so dass sie die Herzen der Hörer zerrissen.

Schließlich

erhob Alâ ed-Dîn sich und ging zu seiner Braut ein.

Der böse Wesir bequatscht weiterhin intensiv den Sultan, es fehle noch ein Gitter am oberen Kiosk 269-8a (welches Alâ ed-Din absichtlich freigelassen hatte). Der Sultan will es nun mit allem Gold und allen Edelsteinen fertigstellen, doch es will seinen Juwelieren einfach nicht gelingen. Der Marîd muss wieder ran.
Alâ ed-Din lebt glücklich und besiegt auch durch seinen Mut und seine Kampfkünste ein feindliches Heer.

Unklar, woher diese Fähigkeiten kommen.

Lassen wir nun Alâ ed-Din und sehen wireinmal, was inzwischen aus dem maurischen Zauberer geworden war.

 

269-8a Kiosk – eigentlich ein kleiner Pavillon. etymologisch aus dem Persischen (کیوسک)

269. Nacht h)
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