Auch Alî ist der körperlichen Liebe nicht abgeneigt.
Doch sie sprach zu mir: "Mein Gebieter, willst du mir in unerlaubter Weise nahen? Bei Allah, der soll nicht leben, der eine solche Sünde begeht!"
Aber ihn an die Brust ziehen ist erlaubt?
Doch sie hat noch eine Überraschung parat:
"Ich bin die Herrin Dunja, die Tochter des Barmekiden Dscha’far, der Wesir des Kalifen."
Ob Dscha’far auf diese Nachricht gefasst reagiert, erfahren wir leider nicht. Doch wir können davon ausgehen, dass das Zusammenleben mit einem impulsiven Kalifen wie Harûn er-Raschîd ihn doch trainiert hat, die Gefühle zu kontrollieren.
Ruckzuck werden Kadi und Zeugen gerufen. Und der Ehevertrag ist geschlossen.
Es folgt das bekannte Ritual: Wein, Weib, Gesang.
Stellvertretend das Lied der Sklavin, das mir doch recht originell und gelungen erscheint.
Es kam: ein Reh, ein Zweig, der Mond erschien dem Auge.
Verwünscht, ein Herz, das nicht bei Nacht an ihn nur denkt,
Den Schönen! Durch sein Antlitz wollt‘ Gott die Qualen heilen;
Da ward das arme Herz von neuer Qual getränkt.
Ich täusche meine Tadler, wenn sie von ihm erzählen.
Ich stelle mich, als ob ich von ihm nicht hören will.
Ich lausche auf, wenn sie von einem andren sprechen;
Und dennoch – ich vergehe, gedenk ich seiner still!
Er ist ein Prophet der Anmut; an ihm ist alles Wunder
Der Schönheit; doch das größte Kleinod ist sein Gesicht.
Das Mal auf seiner Wange ruft wie Bilâl zum Beten;
Vom Glanze seiner Stirn schaut es das Frührotlicht.
Die Tadler wollen töricht, dass ich vergessen soll.
Ich will kein Ketzer werden, seit ich des Glaubens voll.
Es folgen ein Lied der Dunja und eines von Alî. Schließlich werden die Sklavinnen entlassen und man bettet sich zur Ruhe.
"Sie begann, ihre Gewänder abzulegen, und ich durfte mit ihr der Heimlichkeit der Liebenden pflegen. Da fand ich die Maid an Ehren reich, einer undurchbohrten Perle und einem ungebrochenen Füllen gleich. Und ich hatte meine Freude an ihr, ja, nie in meinem Leben habe ich eine schönere Nacht verbracht."