(Ergänzung: Diese Gedanken habe ich bearbeitet und weiter ausgeführt im Buch „Improvisationstheater. Band 8: Gruppen, Geld und Management„
Jedes Warm-Up, das zum Miteinander-Sein beiträgt, das das heitere Scheitern und überhaupt die Spiellaune fördert, ist ein gutes Warm Up. Das müssen nicht einmal klassische Impro-Spiele sein.
Man beachte aber auch, dass manche Spiele für den Einen die Super-Auflockerung darstellen, für den Anderen aber eher zu viel Konzentration erfordern, zum Beispiel weil sie eine Fähigkeit in den Mittelpunkt stellen, die nicht jedermanns Sache sind, etwa Reimen, Singen, Dialekte, Tanzen. Achtet also bei der Auswahl eurer Spiele darauf, das sich alle wenigstens halbwegs wohlfühlen. Andererseits solltest du als Einzelspieler nicht allzu wählerisch sein und auch mal über deinen Schatten springen, um die Gruppendynamik nicht zu behindern.
Grundsätzlich denke ich, dass hier solche Spiele geeignet sind, die
– körperliche Aktivität erfordern,
– sprachliche Spielfreude einbringen
– geistig nicht allzu fordernd sind
Gruppen-Aufwärm-Übungen, die ich für vor er Show geeignet halte, sind unter anderem:
– Sieben
– Gordischer Knoten
– Ich bin ein Baum
– Peng!
– Kätzchen sucht ein Plätzchen
– Big Booty
– Zip-Zoom
– Soundkreis
– Bauernregeln
– Freeze Tags
– Freies Assoziieren
Für weniger geeignet halte ich Spiele, die zu lange dauern, etwa umständliche Rate-Spiele. Spiele wie Dissoziieren sind zwar ein gutes Hirntraining, aber ich würde sie eher für Proben aufbewahren, da sie den Flow nicht gerade fördern.
Wenn man eine Handvoll cooler Spiel-Übungen gefunden hat, spricht zunächst einmal nichts dagegen, sie über einen längeren Zeitraum immer wieder einzusetzen. Allerdings nutzen sich manche Spiele nach einer Weile ab. Wenn man merkt, dass die ganze Gruppe ein bestimmtes Spiel praktisch im Halbschlaf spielen könnte, dann ist es Zeit, es beiseite zu legen und sich aus dem riesigen Spielefundus ein neues herauszuholen.
Backstage vor der Impro-Show – Gruppen-Aufwärmen – Heiteres Miteinander