Wenn du Angst hast, lasse deinen Partner erstrahlen.
Kotzen
„Keine Szenen übers Kotzen spielen“ – dieses Johnstone-Gebot hatte sich dermaßen in meinem Hinterkopf eingebrannt (und tatsächlich sieht man selten eine gute Szene, in der gekotzt wird), dass ich wohl noch nie in einer Impro-Aufführung gekotzt habe. Am letzten Freitag
„Durchgedreht“
Der ca. sechste Versuch, Improtheater ins Fernsehen zu bringen, ist wieder einmal völlig misslungen. Dafür können wir fünf Gründe nennen: Jörg Tadeusz als Moderator ist eine intellektuelle und geschmackliche Zumutung. In keinem Augenblick interessiert er sich für das, was er
Melanie – Format
Habe bisher das schöne Format „Melanie“ noch nicht auf einer deutschen Impro-Seite gefunden. Deshalb also hier:Die Grundlage von Melanie funktioniert wie ein freier Harold, also eine Collage aus Szenen, Songs, Games usw. zu einem Begriff. Ein Spieler ist „Melanie“. Melanie hält Monologe,
Und ist das alles improvisiert?
Die Frage, ob auch wirklich alles improvisiert ist oder ob es nicht doch heimliche Plot- oder gar Text-Absprachen gibt, wird wohl nie verschwinden. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn die Frage in aller Unschuld nach einer Show gestellt wird.
Pantomime im Improtheater
Gute Impro-Schauspieler haben auch immer eine gewisse pantomimische Kraft. Andererseits unterscheidet sich die Pantomime, die wir auf der Impro-Bühne brauchen doch von der clownesken Form, die sich im 20. Jahrhundert etabliert hat. Jeder hat den prototypischen wandabtastenden, auf dem Boden
What would you do?
I wonder if John Quiñones ever heard of Augusto Boal. His show „What would you do“ is a great continuation of Boal’s ideas. Racism, Harrasment. He shows how easy everybody can be a hero in everyday’s situation. And how much
Keith Johnstone on trance
„On a great night the improvisers can’t remember anything worth remembering. It’s gone. On a bad night, they’re not in trance, they remember everything.“ I’m not so sure about that. As a improvising storyteller you have to remember, in order
Think inside the box
„Everybody says: ‚Think outside the box‘. If you think outside the box, other improvisers can’t work with you. So I teach people to think inside the box, that we can work with them. But the fashion goes otherwise nowadays.“ Die
Interview Keith Johnstone
„Often the improvisers only know how to accept ideas. That’s not good enough. You have to know what the other person wants. You have to be good at giving them what they want, because if you do it’s the same
Arbeit, Spaß und Spiel
„Zu wissen, wann man ausprobiert und wann man mit dem Flow geht, ist vielleicht der Schlüssel. Man sollte stets an sich arbeiten und sich Ziele setzen. Man sollte immer wieder überprüfen, wo man als Performer steht. Aber wenn man auf
Storytelling + Kontrolle
„Improspieler und -spielerinnen, die ihrer Unmittelbarkeit nicht vertrauen, nutzen Erzählstrukturen als eine Möglichkeit der Kontrolle. Sie verlassen sich auf dieses Kontrollmittel und geben wenig auf spontane Interaktion. Würde sie Ball spielen, würden sie diesen Ball zu ihrem Partner bringen, anstatt
Some questions – Ein paar Fragen
Why do improv shows have to be emceed?Why do impro pros follow sheepishly a storytelling fetishism? [edit: This is not about games vs. storytelling but about narrative vs. anti-narrative. Modern theater has developed non-narrative forms of performance. Improv players don’t
Das Kleine Zuhören und das Große Zuhören
Wir können ganz allgemein zwischen dem Kleinen Zuhören und dem Großen Zuhören unterscheiden. Das Kleine Zuhören bezieht sich dabei eher auf den Moment, die unmittelbare Szene, das Große Zuhören eher auf die Gesamt-Story.Die üblichen Impro-Games befassen sich vor allem mit
Fokus bei Anfängern und Profis
„2010 beobachteten Johan Koedijker und sein Team von der Universität Amsterdam, dass Tischtennisspieler auf bestimmte Situationen völlig unterschiedlich reagieren – je nachdem, seit wie vielen Jahren sie schon an der Platte stehen. Beobachteten die Spieler gezielt ihre Schläge und kommentierten
Spielfreude und Die Kraft der Grenzen
In seinem Buch Free Play beschreibt Stephen Nachmanovitch zwei Formen von Spiel, die zueinander in gewissem Gegensatz stehen: Play und Game. Play bezeichnet das ungehemmte Spielen, das freie Moment des Spiels, das Kindliche, das Närrische. Ein Game hingegen bezeichnet die
TJ Jagodowski – Why are some people innately good at improv?
Die erfreuliche Seite – Warum gibt es natürliche Impro-Talente? – hat natürlich eine Kehrseite, über die man als Impro-Lehrer ungern spricht: Warum tun sich einige so schwer? Einer meiner Lieblings-Improvisierer äußert sich hier über diese heikle Frage.
Publikumserwartungen
Man unterschätze seine Zuschauer nicht. Auch sie wollen Anspruch. Klar, wer den Fernseher anschaltet und einen Tom & Jerry Cartoon erwartet, wird von einem Liebesdrama enttäuscht sein. Aber umgekehrt eben auch.
Langform „Strangers In The Night“
Liebe Impro-Welt!Hier eine Langform, die ich vor einiger Zeit für kleine Ensembles und Gruppen entwickelt habe.Sie heißt „Strangers In the Night“ und ist inspiriert vom Song „I Never Talk To Strangers“ von Tom Waits und eine Show von Unexpected Productions,
Wissen erwerben
Die umtriebige Maria Popova hat mal wieder ein Buch ausgegraben: „You can do anything“ von James T. Mangan. Darin: 14 Arten, Wissen zu erwerben. Hier das Kurze abgekürzt: Üben Fragen Sehnsucht Das Wissen von sich selbst holen Das Problem von
Patti Smith: Rat an die Jugend
Mach dir einen guten Namen durch deine Arbeit. Triff die richtigen Entscheidungen. Behüte dein Werk. Es geht nicht darum, Erfolg abzulehnen oder umgekehrt nur auf den Erfolg zu schielen. Mach deine Arbeit gut, und dein Name wird zu einer eigenen
Das Leiden des Helden
Sinngemäß schreibt Keith Johnstone: „Im Zweifel – martere die Heldin.“ (Bin gerade zu faul, das genaue Zitat herauszusuchen.)Umgekehrt: Wer leidet, ist der Held. Als Nebenfigur sollte man nicht die eigenen Probleme zu sehr auf den Tisch packen (es sei denn,
John Cleese über Kreativität
John Cleeses fünf Voraussetzungen, um Kreativität zu ermöglichen:– einen eigenen Raum– sich Zeit nehmen, in der man nicht gestört wird (er meint, 90 Minuten reichen)– sich Zeit nehmen, mit einem Problem zu spielen, statt den einfachen Weg zu gehen– Selbstvertrauen–
Alkohol auf und hinter der Bühne
Mir scheint, das Thema Alkohol wird in der Improszene etwas unterbelichtet, so als hätte es nichts mit dem Improvisieren oder den Spielern wirklich zu tun, sondern sei eine Begleiterscheinung.Dabei lässt sich wunderbar an großen Bühnenkünstlern die Rolle von Alkohol und
Feedback deuten
Das Feedback der Zuschauer muss gedeutet werden, da sie oft nicht über unser Vokabular verfügen oder den Grund für ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit der Show an den falschen Punkten suchen. So ist eine als zu lang empfundene Show oft
Publikum und Kunst – Wer zieht wen herab oder herauf?
„Es ist nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört, dass das Publikum die Kunst herabzieht; der Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel, ist sie durch die Künstler gefallen. Das Publikum braucht nichts als
Vorsichtiges Erfragen von Zuschauer-Vorschlägen
„Nennen Sie mir bitte eine Hunderasse!“ Wenn ich so frage, habe ich schon vorher entschieden, dass in der Szene ein Hund auftauchen soll, die Rasse wird die Szene kaum beeinflussen.N. fragte oft: „Nennen Sie mir bitte eine Gemüse-Sorte!“, damit sie,
„Wir nehmen keinen Eintritt“
Leider beklagen sich auch immer wieder Anfänger-Ensembles darüber, dass sie vom Kneipenpublikum gestört werden. „Vom Kneipenpublikum?“„Ja, wir dürfen im Nebenraum von „Wilde Helga“ spielen, müssen keine Miete zahlen und nehmen auch keinen Eintritt, und da sind eben die Gespräche aus
Der gelangweilte Zuschauer in der ersten Reihe
Wenn ich sage, dass ein Publikum nicht per se schlecht drauf ist, so kann das unter Umständen doch für einzelne Zuschauer zutreffen. Ich beobachte alle paar Monate, dass ein Zuschauer mit finsterer Miene und verschränkten Armen ausgerechnet neben einem begeisterten
Wir und das Publikum. Fragen
Fragen aus Gesprächen mit Randy Dixon in den letzten Jahren über das Verhältnis zwischen Improspielern und Publikum. Was erwartet das Publikum?Können wir wissen, was das Publikum erwartet?Was erwarten wir vom Publikum?Wie gehen wir mit den antizipierten Erwartungen des Publikums um?