Die beiden Jünglinge Azîz und Tâdsch el-Mulûk werden vom Wesir ins Badehaus geführt.

und im Badehaus schien es, als habe der Dichter ihnen die Worte geweiht:

Wohl seinem Badediener, wenn dessen Hand berühret
Den Leib, der wie aus Wasser und Licht geschaffen ward!
Ohn Unterlass übt er sein Handwerk fein behutsam,
Dann ist’s, als gewönne er Moschus vom Leibe wie Kampfer so zart.

Gemeinsam mit dem Vorsteher begeben sie sich zurück zum Markt und gehen vor ihm her.

Nun sah er ihre Hüften sich bewegen, und da begann die Leidenschaft sich in ihm immer stärker zu regen; er schnaubte und schnaufte und konnte sich kaum noch beherrschen, er wollte sie mit den Augen verschlingen und begann, diese Verse zu singen:

Das Herz liest das Kapitel alleinigen Besitzes;
Den Abschnitt über die Teilung mit anderen schlägt es nicht auf.
Kein Wunder ist’s, wenn es ob solcher Last erhebet;
Bewegen sich doch am Himmel die Sphären im Lauf.

und ferner sprach er:

Mein Aug erblickte die zwei, die auf die Erde traten –
Die beiden liebt ich auch, wenn sie ins Aug mir träten

Man stelle sich heute einen Marktvorsteher (Börsenvorstand) vor, der solche Lieder singend den Markt betritt.

Als sie solches von ihm hörten, beschworen sie ihn, mit ihnen wieder ins Bad zu gehen.

Dies nun scheint völlig unklar. Sind sie auf einmal selbst nicht abgeneigt, Dunja hin oder her? Oder sind sie für die erotische Komponente der Verse völlig taub?
Außerdem unklar: Azîz ist ja nun kastriert. Ist dies dem Vorsteher entgangen oder ist es gerade das, was ihn anmacht?

Tâdsch el-Mulûk besteht darauf, den Vorsteher selber waschen zu dürfen.

Früher hätte man gesagt: "Ist ja nur ein Märchen."

Man lobt die Vorzüge des Bades. Und nach diesem Tag spricht sich die Schönheit von Tâdsch el-Mulûk in der Stadt herum.

132. Nacht
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