Vera Birkenbihl rehabilitiert Listen als kreatives Instrument. (Ich hatte ja hier schon mehrmals meinen Unmut über die Listen-Wut der Improspieler bekundet.) Die Frage aber ist, wie wir Listen verwenden. Sie taugen sehr wohl, wenn man ein bisher unmarkiertes Gedankenfeld untersuchen will – eine Art Brainstorming, mit dem Ziel, die Reichweite eines Themas zu bestimmen. Wenn man beispielsweise als Schauspieler bemerkt, emotional immer wieder in die gleichen Bahnen zu geraten, kann es durchaus angemessen sein, sich mal eine offene, innerhalb einer Stunde/eines Tages/ einer Woche immer weiter zu verlängernde Liste anzulegen und dann zu sehen, was man davon benutzt und was nicht. Die Liste sollte öffnen, zum weiteren Arbeiten inspirieren, und nicht als geschlossenes System betrachtet werden, aus dem sich der Improspieler zu bedienen hat, wie es mir neulich traurigerweise vom Loose Mosse berichtet wurde, wo in der Garderobe die Fastfood-Schauspiel-Listen von Johnstone hängen, nach denen man sich zu richten habe.

Impro und Listen
Markiert in:     

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert