Lese wieder Shakespeare. Es wirft mich jedes Mal um, wenn man sieht, welches Tempo diese Dialoge haben. Wie jedes Angebot akzeptiert wird und poetisch gewandelt zu einem neuen wird.
Hier der Auszug eines Dialogs aus Richard III. zwischen Anna, deren Gatten Richard gemordet hat und um die er nun buhlt.

ANNA.

Hast du nicht diesen König umgebracht?

GLOSTER.

Ich geb’ es zu.

ANNA.

Zugibst du’s, Igel? Nun, so geb’ auch Gott,

Daß du verdammt seist für die böse Tat!

Oh, er war gütig, mild und tugendsam.

GLOSTER.

So taugt er, bei des Himmels Herrn zu wohnen.

ANNA.

Er ist im Himmel, wo du niemals hinkommst.

GLOSTER.

Er danke mir, der ihm dahin verholfen:

Er taugte für den Ort, nicht für die Erde.

ANNA.

Du taugst für keinen Ort als für die Hölle.

GLOSTER.

Ja, einen noch, wenn ich ihn nennen darf.

ANNA.

Ein Kerker.

GLOSTER.

Euer Schlafzimmer.

ANNA.

Verbannt sei Ruh’ vom Zimmer, wo du liegst!

GLOSTER.

Das ist sie, Herrin, bis ich bei Euch liege.

Shakespeare: Zug um Zug ein Angebot
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