Als ich am letzten Freitag in einer Nebenrolle einen Club-Manager spielen musste, legte ich ihn stark tuntig an – einfach als Kontrast zu den bereits etablierten Macho-Typen. Der Jubel war erwartbar stark.
Hinterher fragte ich mich: Wie oft habe ich in den letzten 10 Jahren auf der Impro-Bühne eine Tunte gespielt? Man kann’s wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Die Schnelligkeit und Billigkeit des Lachers will ich eigentlich nicht haben. Andererseits ist’s auch wieder OK, wenn man so etwas sparsam einsetzt, nicht um des Effekts willen und die Story nicht aus dem Auge verliert.

Tunten
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Ein Kommentar zu „Tunten

  • 2012-01-25 um 00:50 Uhr
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    Ich war bei der Show dabei und habe mich an dem Tuntigen nicht gestört. Es passte sehr gut zu der Figur bzw. zu der Szene, das stimmt.
    Man weiß natürlich nicht, wie und warum die Leute darüber lachen – fühlen sie sich in ihren Klischees bestätigt oder wissen sie, dass es ein Klischee ist… und damit wahre Anteile hat, aber eben nicht alle Schwulen abbildet.
    Ich konnte darüber lachen, weil ich es trotzdem authentisch fand (es gibt Leute, die sind wirklich so) und weil es kein fieses Ich-mach-ne-Tucke-nach war, sondern eben eine Figur zeigte, die tuntig war. Der Unterschied ist vielleicht fein, aber doch wahrnehmbar.
    Und Leute, die dann denken, dass das nicht p.c. ist, sitzen vielleicht gar nicht im Publikum…

    Gedanken und Grüße von
    Christina

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