Hier habe ich schon mehrfach erwähnt, dass man die Darstellung von Betrunkenen, Dummen usw. vermeiden möge. Nutze deine Intelligenz. Allerdings ist das als verallgemeinernde Forderung auch zu einfach.
Die Kollegin Janine Tuma spielte vor ein paar Wochen eine volltrunkene Alkoholikerin, die die Szene dermaßen gut unterstützte, dass das Publikum nach Atem schnappte. In dieser Woche spielte  Stefanie Winny die Hauptrolle, die in der Mitte der Geschichte betrunken war. (Es blieb offen, ob sie betrunken gemacht wurde.)
Der springende Punkt ist: Die Entscheidung, einen Betrunkenen zu spielen, sollte sehr bewusst getroffen werden: Was bringt die Figur der Szene?
Anfänger wählen Betrunkene, Dumme, körperlich Behinderte usw. oft aus der unbewussten Angst heraus, nichts definieren zu wollen. Der Dumme weiß einfach nicht bescheid, und dem Mitspieler bleibt die Aufgabe, definieren zu müssen. Der körperlich Behinderte kann sich kaum bewegen, und der Improvisierer hat auf einmal eine szenisch „gerechtfertigte“ Ausrede, warum er nichts riskiert.

Betrunkene, Dumme, Definitionen und Angst
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