(Fortsetzung von Die Geschichte von Dschanschâh
in Die Abenteuer Bulûkijas
in Die Geschichte der Schlangenkönigin)

504. Nacht

Die Tafel verheißt Dschanschâh außerdem, dass ein Strom, der sich zum Sabbat teilt, ihn in das Land der Juden,

die Mohammed nicht anerkennen,

führen würde.

Mohammed, der aber zum Zeitpunkt der Geschichte noch nicht gelebt hat. Die ganze Geschichte von Schlangenkönigin, Bulûrkija und Dschanschâh muss aus mehreren Storys zusammengebaut sein. Teilweise, wie in den Engels-Geschichten scheinen es muslimische Volksymythen zu sein. In Storys wie dieser scheint die Referenz zu Mohammed eher hinzugefügt, um sich von den Juden abzugrenzen.

„Doch hier werden die Affen, solange du bei ihnen weilst, über die Ghule siegreich bleiben.“

Nach einer Phase der Depression befiehlt Dschanschâh eineinhalb Jahre später den Affen, mit ihnen zur Jagd auszureiten.

Ein Schelm, wer nicht spätestens hier an den Planeten der Affen denkt.

Wäre natürlich interessant zu erfahren, ob Michael Wilson sich von den 1001 Nächten hat inspirieren lassen.

Während des Jagdausflugs fliehen Dschanschâh und die Mamluken eines Nachts vom Affentrupp, werden von diesem aber eingeholt.

Plötzlich aber kamen Ameisen aus der Erde hervor, gleichwie ein Heuschreckenschwarm, und eine jede von ihnen war so groß wie ein Hund.

Es kommt zum Kampf zwischen Affen und Ameisen, wobei die Ameisen Oberhand gewinnen.

505. Nacht

Am nächsten Tag nehmen die verbliebenen Affen wieder die Verfolgung auf.

Mit einem Male stürzte ein Affe wider sie los, der so große Zähne hatte wie ein Elefant, und er sprang auf einen der Mamluken, traf ihn und zerriss ihn in zwei Teile.

Der Rest flieht Richtung Fluss, wo sie schon wieder von den Ameisen erwartet werden, die auch einen der Mamluken töten. Dschanschâh und der letzte Mamluk springen ins Wasser, doch wird dieser an einem Fesen zerschlagen, während sich Dschanschâh an Land retten kann.
Tatsächlich gelangt er auf einer langen Fußreise zu einer Stadt der Juden, die aber wie ausgestorben scheint. Tatsächlich aber befinden sich die Juden wegen des Sabbats in ihren Häusern. Dort trifft er eine schweigende Familie beim Essen, die ihn mit Gesten bittet, sich zu ihnen zu setzen.
Als Dschanschâh ihnen am nächsten Tag seine Geschichte erzählt, lässt ihn der Hausherr wissen, dass jedes Jahr eine Karawane vorbeikomme, die in das zwei Jahre und drei Monate entfernte Jemen reise.

506. Nacht

Dschanschâh darf bei dem Juden in der Zeit wohnen. Nach einer Weile spaziert er auf der Straße und hört einen Mann ausrufen:

„Wer will tausend Dinare als Lohn empfangen und dazu eine schöne Sklavin, deren Reize in lieblichster Anmut prangen, indem er nur vom Morgen bis zur Mittagszeit für mich arbeitet?“

Dschanschâh lässt sich darauf ein und erhält eintausend Dinare, ein Seidengewand und die Sklavin bereits als Vorschuss. Er „ruht“ mit dieser Sklavin über Nacht.
Am nächsten Tag aber begleitet er den Kaufmann zu einem hohen Berg. Dort lässt ihn der Kaufmann eines der Maultiere schlachten, ausnehmen und sich in die Haut hineinlegen.

Spätestens wenn das Maultier geschlachtet werden soll, müssten doch Dschanschâh Bedenken kommen. "Looks like we're shy one horse."

Der Kaufmann aber nähte ihn ein, ließ ihn dort liegen und entfernte sich von ihm.

Die Schallplatte "Drei Scheffel Glück" mit dem großartigen Märchen "Der Edelsteinberg" gehörte zu meinen prägenden Kindheits-Storys. Offensichtlich läuft auf diese Geschichte hinaus. Und es wäre interessant zu erfahren, ob die turkmenische Geschichte in die 1001 Nächte oder (was zu vermuten wäre) diese nach Turkmenistan übergeschwappt ist.
504.-506. Nacht – Ameisen gegen Affen, Edelsteinberg
Markiert in:                         

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert