Hunger

Nichts als der Hunger aufeinander,dabei war’n wir schon voll von des andern Schweiß.Gehüllt im Wäscheduft: Oleander.Fauchender Atem, von Gier so heiß. Als hätte man uns etwas vorenthalten,als kennten nur wir den wahren Preis.Jedes Haar, alle Narben, jeder Blick, alle Falten,bald

Zeit

Ja, auf Schönes in der Fernefreuet sich ein jeder gerne.Doch auch in vergangnen Tagenschwelgt man doch mit viel Behagen.Unsre Gegenwart indessenkönnen wir sehr leicht vergessen. Hast dich prima abgelenktund die Zeit betrogen.Wenn man nur an andres denkt,ist das Jetzt verflogen.

Dresche

Prügelst zuweilen dein Kind,mal ein Klaps, manchmal Dresche.Schaut es belämmert aus der Wäsche,die Verhältnisse geordnet sind. Schlägst es ja nur, wenn du musst,maßvoll, bewusstdie Grenze gesetzt,so dass es lernt zu verstehen,den rechten Weg zu gehen,und nie, dass es sich verletzt.

Nachlass

Du liegst still im Sterbehaus.Wir leer’n deine Wohnung aus.Teppich, Schränke, deine Kleidermüssen fort nun, leider, leider.Ja, du hast daran gehangen.Was ist damit anzufangen,wenn die einzge, die’s geliebt,alle Viere von sich schiebt?Fünfzig Fotoalben – bitter,Strickpullover und die Zither,dein Barrett, die alte