Wir können technisch gut gespielte Szenen sehen, die uns dennoch unbefriedigt lassen. Man fragt sich: Es war doch gut akzeptiert, es gab gute Figuren, der Plot war OK aber etwas fehlte.Wir können Storys nur dann gut entwickeln, wenn wir einen
Schlüsse finden
Eine seltsame Scheu erfasst viele Impro-Spieler vor dem Schluss. Vielleicht ist es die Scheu davor, das Werk zu vollenden, nicht mehr zurückzukönnen (ähnlich der Scheu vor dem Abgeben der Dissertation oder Magisterarbeit).Der letzte Satz der Szene oder des Stücks hat
Immer auf die Kleinen – Europäische Rüpelhaftigkeit
Eine Regel von Bob Kennedy aus dem YesAnd-Forum: Funny at the expense of the lower-status character = churlish. Funny at the expense of the higher-status character = comedy gold. Unless you’re in continental Europe, where it’s the other way around.
Lob des Robert Naumann
Robert Naumann von der Chaussee der Enthusiasten gewinnt den Fokus der Zuschauer allein durch Ruhe und Zurückhaltung. Er liest den Text trocken, ohne in Lesebühnen-Leierigkeit zu schliddern. Den Witz überlässt er dem Text. Aufmerksamkeitsgewinn durch Ruhe.
Einsatzfreude, Witz und Geist
Seltsam, wenn Akzeptieren, Figuren-Schaffen, formales Storytelling usw. funktionieren, aber man als Zuschauer sich dennoch langweilt. Ich glaube, wir sehen so etwas häufig bei „übertrainierten“ Gruppen und bei Impro-Spielern, deren Hauptfokus die Rolle ist. Die Show braucht aber ein zusätzliches Element:
The dark side of creativity – Charles Manson
Es wäre töricht, seine Kreativität zu leugnen.Aber es wäre auch töricht zu leugnen, dass sie mörderisch und uninspirierend ist.
Obama, der Improvisierer
Während Obamas Reden gibt es immer wieder Zwischenrufe, manchmal konstruktiv, manchmal einfach begeistert, aber nichtssagend, und manchmal auch störend. Bemerkenswert ist seine blitzschnelle Reaktion, zu entscheiden, ob er auf eine kleine Störung eingeht und sie in seine Rede einbaut oder
„Fehler“ in einer sehr guten Show
Sehr gute, geradezu exquisite Impro-Show am Freitag im RAW.Die Spieler von Foxy Freestyle überbieten sich geradezu mit ihrer Spielfreude, ihren Figuren, ihrer Einsatzfreude. Alles wird positiv verwendet. Selbst als der Computer, mit dessen Hilfe wir Bühnenbilder projizieren, abstürzt, verwenden wir
Radio-Impro mit Uli Hannemann
Ohne Improvisation kommt gutes Radio kaum aus. Hier meine Versuche mit Uli Hannemann Die Prophetin vom Treptower Berg – Dialoge aus der Nachkriegszeit4.8.08 mit Uli Hannemann, Radio Funkwelle 92,5Intro/Der unglückliche Casinobetreiber Lutz SchmödlingOberprofessor Falko Wernig und der WermolchMartin Sülz –
Nach einer „schlechten“ Show
Ärgern hilft nichts. Schlechte Shows passieren, wenn man improvisiert. Arbeitet man als Gruppe an einem Ziel? Dann möglichst neu fokussieren. „One way I try to avoid the whole thing is to just set an individual goal for each performance (working
Das Publikum, das du verdienst
In gewissem Maße hat man auf lange Sicht das Publikum, das man verdient:Spielt man trashig oder lädt zu Trashigkeit ein, wird sich das Publikum ermutigt fühlen, auch entsprechende Vorschläge zu machen. Intelligente Comedy zieht intelligentes Publikum an. Fangen die Shows
Fortführen oder Revolutionieren
Anscheinend gibt es Künstler, die sich immer wieder Neuem zuwenden, und einen inneren Zwang verspüren, Formen zu sprengen: Miles Davis.Andere schaffen Großartiges und bleiben dabei durchaus im formalen Rahmen ihrer Zeit: Mozart, der vielleicht den tonalen Rahmen etwas weiter fasste
Maryam Schumacher: „War das auch wirklich improvisiert?“
Artikel in der heutigen taz über die Jackpot-Show von Paternoster.Es gelingt ihr nicht, sich über die Improvisation als solche zu freuen, über das Entstehen im Augenblick. Stattdessen immer wieder der Verdacht, dass sei ja alles clever vorbereitet und die Aufgabe
Impro-„Regeln“
Aus der Diskussion über den Sinn von Impro-Regeln.Mr. Stampede unterscheidet zwischen folgenden Regeln, die Impro-Anfänger meist zu lernen haben:1. Bühnenregeln: Laut und deutlich sprechen Bewegungen auf der Bühne usw. 2. Improvisationsregeln Akzeptieren Entscheidungen treffen usw. 3. Regeln des Miteinander Pünktlichkeit
Die Bourne Faszination
Greengrass zu den Gewaltszenen: „Unstructured, unconsidered ballet.“Matt Damon/Greengrass: Die Faszination für Bourne liegt auch in seiner Fähigkeit zu Improvisation. Im Gegensatz zu Bond verlässt er sich nicht auf die tollen Hilfsmittel, sondern auf seine Fähigkeit, mit dem umzugehen, was im
Bourne Supremacy – Vertrauen in die Dynamik
Paul Greengrass fordert die Schauspieler. „Die meisten Regisseure befreien die Schauspieler vom Denken.“ In einer Action-Szene wird Bourne verwundet. Die Anweisung An Matt Damon ist, sich keinen Kopf darum zu machen, ob die Kamera die Verwundung einfangen kann. „Wenn die
Kreativität als Lebensprinzip
Einfühlsamer Artikel im Zeit-Magazin Nr. 30/2008 über eine Abifahrt. Darin Yannik: „Letztens hat jemand zu mir gesagt, er sei überhaupt nicht kreativ. Ich hae zurückgefragt: Warum lebst du dann?“Als hätte er Stephen Nachmanovitch im Gepäck.
Tempo des Szenenwechsels
Wenn wir auf unser Rhythmusgefühl beim Szenenwechsel vertrauen und uns von ihm leiten lassen, erhöhen wir die Chance, weniger an in unserem Kopf festgelegten Strukturen zu kleben.Im Zweifel: Hohes Tempo bei innerer Gelassenheit.
Emily Bear
Wunderkind oder nicht, das ist egal, aber dieses Mädchen hat etwas, das über die schiere Musik hinausweist: Humor und Herz. Man drücke ihm die Daumen.
Gewohnheiten
Drei Wochen lang kann ich wegen einer Sehenenverklemmung in der Schulter den linken Arm nur eingeschränkt bewegen. Dann macht es „Derrrrr“ und die Sehne dengelt zurück in ihre Ausgangsposition.Aber immer noch bewege ich meinen Arm vorsichtig, und manche Bewegungen wirken
Limelight
Was für ein Film! Chaplin porträtiert seine eigene Angst, seine eigene Schwäche, seinen eigenen Untergang. Das Mitleid mit Chaplin überwiegt das Mitleid mit Calvero, denn nicht allein Calvero hat Schwierigkeiten mit seinen Gags, sondern auch Chaplin hat nicht mehr das
Amateure
Dialog in Chaplin’s „Limelight“– Tonight you’re going to make them look like a bunch of amateurs.– That’s all any of us are. Amateurs. We don’t live long enough to be anything else.
Armer alter Otto
So kann’s kommen. 30 Jahre alte Gags plus Kalauer. Ober das selber mag? Man möchte ihn streicheln, den guten, armen, alten Otto.
Abkupfern
Um ein Gefühl fürs Spielerische zu bekommen kann man auch ruhig mal Bühnengehabe nachmachen. Live auf der Bühne ist es hingegen eher unangenehm und auf Dauer tödlich. Das konventionelle Theater lebt von diesem Getue seit Jahrzehnten, das Improtheater nicht weniger.
Live Lachen
Dieser Ausschnitt eines belgischen Doku-Fakes zeigt: Lachen kann Karrieren zerstören. Nicht versuchen, nicht zu lachen, sondern an was komplett anderes denken. Atemzüge zählen. After zusammenkneifen. Lächeln.
Impulse in Improvisation und Leben
Wie gehen wir mit unseren Impulsen um? Strategien: Ignorieren und unterdrücken: Die krassen Fälle dieser Strategie landen auf Lass-Deine-Wut-Raus-Seminaren oder leiden an Magenproblemen.Auf der Bühne haben solche Spieler Ladehemmung oder wirken unspontan. Sich hingeben: Im Extremfall gibt sich dieser Typus
Stephen Nachmanovitch – Gregory Bateson
Stephen Nachmanovitch, Autor des von mir so geliebten Buchs „Das Tao der Kreativität“, das ich die Ehre hatte zu übersetzen, schrieb 1981 einen eindrucksvollen Artikel über seine Beziehung zu seinem geistigen und wissenschaftlichen Mentor Gregory Bateson. Die deutsche Version von
Ideen – revisited
Ich präzisiere meine Position zum Thema „Ideen“. Vor drei Jahren sagte ich hier, es komme auf Ideen nicht an, sondern auf den Flow. Inzwischen denke ich, man sollte die eigenen Ideen zwar schätzen, sich aber nicht an sie klammern. Im
Parodie
Frage eines Schülers, auf die Bitte, ein Genre-Stück zu improvisieren: „Richtig oder als Parodie?“Das Problem dabei: Je „parodistischer“ wir denken, um so schlechter wird selbst die Parodie. Also auch die Parodie ernst nehmen. Und wenn sie einem zu ernst gerät,
Genre – Horror
Ein eigentlich schön gestaltbares Genre im Improtheater – das Horrorstück – wird leider viel zu oft verwurschtet. Vielleicht liegt es an den ersten Assoziationen an das Genre: Blut, Monster, Messerschlitzereien. Dabei ist das Entscheidende vielmehr das Mitgefühl mit dem Schrecken