Abschied

Am leeren Bahnhof mit gepackten Taschen.Ein kalter Wind.Die Hoffnungen, du kämst zum Überraschen,verschwunden sind. Im Regionalexpress zehn fette Sachsenund ein Kind.Und als fürs Kind ich mach zwei halbe Faxen,wird’s ernst geschwind. Und unter mir rumort das Bahngetriebe.Die Scheiben: Blind.Hab keine

Stärke

Zu Mittag schwamm er immer hinaus.Nach dreißig Minuten war er verschwunden.Sie sagten, der Sascha kennt sich aus.Stets hat er zurück noch gefunden. Wir scherzten: „Jetzt ist er in der Türkei.“(Das wären fünfhundert Kilometer.)Nach neunzig Minuten kam er wieder herbei.Doch einmal

Strategien

Wir pflegten, uns zu bezirzenmit heimlichen Strategien.Es könnte die Liebe würzen.Doch wir haben’s uns nie verziehen. Die Liebe verträgt kein Planen,sie braucht die Ehrlichkeit nur.In vorgeschriebene Bahnenpresst sie kein Plan und kein Schwur. * Nichts gab’s mehr zusammenzuraufen.So geht’s, wenn

Liebesgrund

„Sag, Mädchen, warum liebst du?Gibt es da einen Grund?“„Ich glaube, ich bin einfachnur wahnsinnig gesund.“ „Hast du nicht Angst, dein Liebendich nur unglücklich macht?“„Es liebt nicht, wer vorm Liebennoch lange nachgedacht.“ „Bist du für wahre Liebenicht eigentlich zu jung?“„Fürs Lieben

Zweifel

Wenn du von schönen Zeiten sprichst,in die wir gleiten, sobald unsre Gegnervernichtet sind,zweifle ich. Wenn du von Schwingungen sprichstund davon, dass ich meine Zweifelüber Bord werfen soll,zweifle ich. Wenn du von deiner Liebe sprichst,die alle Grenzen zwischen unsüberwindet,zweifle ichnicht.

Gutsein

Gutsein ohne Gutseins Folgen zu bedenkenund blind die Schritte ins Verderben lenken.Auf Justizias Waage:Die Taten deiner Tage.Nach welcher Seite wird sich’s senken? Paralysiert mich dieses Denken doch am Ende?Hält jedes Handeln doch parat die eigne Wende.Ist’s doch banaler?Der Pfad des