Kamar ez-Zamân durchschreitet die Stadt vom Landtor bis zum Meerestor, ohne einem Bewohner zu begegnen. Schließlich gelangt er zu einem Garten, dessen Wächter ihn grüßt und eilig hereinbittet, damit er von den Bewohnern der Stadt keinen Schaden nehme, denn
"die Einwohner der Stadt sind alle Magier."
Kamar ez-Zamân berichtet dem Gärtner, was ihm geschehen ist. Und dieser antwortet:
"Wisse, mein Sohn, das Land der Muslime ist weit von hier entfernt. Zwischen ihm und uns liegt eine Reise von vier Monaten zur See, zu Lande aber dauert sie ein ganzes Jahr. Wir haben ein Schiff, das jedes Jahr in See sticht und mit Waren nach dem ersten muslimischen Lande fährt; von hier fährt es in das Meer der Ebenholzinseln und von dort nach den Chalidân-Inseln, über die der König Schehrimân herrscht."
Kamar ez-Zamân wird sich freuen, den Namen seines Vaters zu hören, allerdings deuten die extremen Zeitverschiebungen auf eine außerordentliche Phantasie des Gärtners oder hübsche Fähigkeiten der die Stadt bewohnenden Magiere 208.
Der Wächter des Gartens hat Mitleid mit dem Prinzen und gibt ihm einen Job als Gärtner,
und er [Kamar ez-Zamân] begann Lieder über seine Geliebte zu singen.
Elf Tage ist er gelaufen, bis er in diese Stadt kam, warum nicht elf Tage zurück? Ahnt er, dass Magie im Spiel ist? Allerdings können zehn straffe Märsche hintereinander gern zu 250 km ausarten, da verliert man leicht die Orientierung.
Prinzessin Budûr hingegen entdeckt den Verlust von Gatten und Stein:
"Wo ist mein Gemahl? Es ist, als hätte er den Stein genommen und wäre fortgegangen; aber er kennt doch das Geheimnis nicht, das er birgt."
Da nun der Vogel mit dem Stein auch verschwunden ist und wir bereits die mangelnde Bereitschaft der Tausendundeine-Nacht-Erzähler zum Wiedereinführen von Story-Elementen kennen, ist es fraglich, ob wir das Stein-Geheimnis je erfahren.
Budûr befürchtet, von den Dienern vergewaltigt zu werden, falls sie das Verschwinden ihres Gatten bekanntgibt,
"…darum muss ich eine List anwenden."
Ihre Ähnlichkeit mit ihrem Gatten ausnutzend verkleidet sie sich als Kamar ez-Zamân und kommandiert nun in dessen Rolle die Karawane. Sie gelangen bis vor die Tore einer Stadt, wo sie lagern. Man bringt in Erfahrung:
"Dies ist die Ebenholzstadt. Über sie herrscht König Armanûs, und er hat eine Tochter des Namens Hajât en-Nufûs".
Bedenkend, dass das Schiff der Magierstadt sowohl diese Ebenholzstadt als auch Chalidân anfährt, können wir gedanklich den Storyverlauf ein wenig vorwegnehmen.
208 Wir können davon ausgehen, dass hier persische zoroastrische Priester gemeint sind, deren Rituale den muslimischen Arabern als Zauberei galten.